Ziel 1: Museumsfabrik Pritzwalk
Die Prignitz im Nordwesten Brandenburgs ist ein besonders stilles Fleckchen in Deutschland. Einfaches Landleben, reine Luft, weite Landschaften. Über Landstraßen, gesäumt von stattlichen Laubbäumen, wie die L155 mit ihrer Allee aus Roteichen, erreichen Fahrer die Kleinstadt Pritzwalk. Hinter der roten Klinkerfassade einer ehemaligen Tuchfabrik und Brauerei befindet sich eines der spannendsten Museen zur Geschichte der Industrialisierung auf dem Lande: die Museumsfabrik Pritzwalk.
Auf über 1500 Quadratmetern beleuchtet die Ausstellung, wie die Industrialisierung das Leben der Menschen um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert prägte. Im Mittelpunkt steht die Geschichte der Uniformtuchfabrik Gebrüder Draeger und der Brauerei Schraube. In einer Museumsdruckerei ist das alte Handwerk des Sieb- und Buchdrucks zu erleben. Noch bis 14. April zeigt die Sonderausstellung „Unterwegs. Lust und Last der Bewegung auf dem Lande“ historische Fahrzeuge. Zur Einkehr lädt das Museumscafé ein.
Ziel 2: Ziegeleipark Mildenberg
Weiter in Richtung Osten, zwischen zwei Naturparks, prächtigen Alleenstraßen und inmitten des Ruppiner Seenlandes, liegt das Zehdenicker Ziegeleirevier. In der Gründerzeit war es das größte in Europa. Rund 700 Millionen Ziegel verließen einst jährlich über die Havel die Region in Richtung der boomenden Metropole Berlin. Heute ist der Ziegeleipark Mildenberg ein beliebtes Ziel für Technik-, Tuning und Oldtimerfans. Besucher folgen auf dem weitläufigen Areal den Spuren der Ziegelindustrie.
Im alten Ringofen wird die Geschichte der Ziegelherstellung erzählt. An Streichtischen unter den Trockenschuppen formen Gäste selbst Ziegel. Mit der Feldbahn erkunden sie das Museumsgelände, lassen sich die alte Dampfmaschine vorführen oder fahren mit der Dampf- und Diesellok durch den Naturpark Uckermärkische Seen. Wiese und Grillplätze laden zum Picknick ein. Ein Genusstipp ist das Gasthaus am Alten Hafen, das unter anderem Mildenburger vom Bergsdorfer Wiesenrind serviert.
Veranstaltungstipps: Veranstaltungshöhepunkte für Technikenthusiasten im Frühling und Sommer sind das Märkische Dampfspektakel vom 4. bis 5. Mai sowie das Oldtimer- und Traktorentreffen am 3. August.
Ziel 3: Ofen- und Keramikmuseum Velten
50 Kilometer weiter südlich, ebenfalls im Ruppiner Seenland und nicht weit von der Hauptstadt entfernt, lädt das Ofen- und Keramikmuseum Velten in seine Ausstellungen ein. Der idyllische Weg zur denkmalgeschützten Ofenfabrik A. Schmidt Lehmann von 1872 führt an der Westseite über eine Allee, die frühere Gleisstraße in die Tonberge. Direkt zur beeindruckenden Fabrikfassade und Haupteingang gelangen Autofahrer aber auch bequem über die Wilhelmstraße. Ein Rundgang führt durch 300 Jahre Ofenkunst, Kultur- und Technikgeschichte des Heizens und präsentiert das keramische Industrieerbe der Region. Historische Kachelpressen, die einst mit Holz oder Kohle befeuerten Brennkammern und der sogenannte Kachelelevator gehören bis heute zum Denkmal Ofenfabrik.
Veranstaltungstipp: Zum Keramikfrühling vom 20. bis 21. April lädt das Museum zu Fabrik- und Denkmalführungen sowie einem Swingkonzert mit Monsieur Pompadour am Sonntag um 16 Uhr ein.
Ziel 4: Schiffshebewerke Niederfinow
Zwei Monumente der Maschinenbaukunst sind 75 Kilometer weiter östlich in der Nähe des Biosphärenreservats Schorfheide-Chorin zu erleben: die Schiffshebewerke Niederfinow. Zu erreichen sind sie über die beiden gut ausgebauten Landstraßen L291 und L29. Die Dimensionen sind imposant: 60 Meter hoch und 94 Meter lang ist das historische von 1934, 55 Meter hoch und etwa 130 Meter lang das 2022 neu eröffnete Hebewerk. Beide helfen Schiffen den Höhenunterschied zwischen Oder-Havel-Kanal und Oder zu überwinden. Mehrmals täglich starten Führungen ins neue Hebewerk. Auch die historischen Schleusen, ein Dieselkraftwerk und Deutschlands älteste künstliche Wasserstraße, der Finow-Kanal, Anfang des 17. Jahrhunderts gebaut, können besichtigt werden. Fahrgastschiffe bieten Touren zu Wasser an.
Veranstaltungstipp: Zum 90. Geburtstag des alten Hebewerkes sind einige Veranstaltungen geplant, darunter der Hebewerkslauf am 24. Mai, ein Konzert auf einem Kreuzfahrtschiff im schwebenden Trog am 9. Juni, das erste Treidelfest am 6. Juli, der Tag der Industriekultur am 10. August sowie das „Festival der leisen Gesten“ am 24. August.
https://schiffshebewerk-niederfinow.com
Ziel 5: Tabakmuseum Vierraden
Zu den kulturhistorisch bedeutsamsten Alleen zählen die im Barock angelegten Straßen in Schwedt in der Uckermark, eine knappe Stunde weiter nördlich. Sie verbinden die einstige Residenzstadt der Markgrafen von Brandenburg-Schwedt mit den umliegenden Dörfern. Eine davon ist die Vierradener Chausee, die in den gleichnamigen Ortsteil führt. Dort stellt ab Mai das Tabakmuseum Vierraden in einer denkmalgeschützten dreigeschossigen Trockenscheune den Anbau, Handel und die Verarbeitung im Unteren Odertal vor. Noch immer hängen hier getrocknete Tabakpflanzen an Leinen von der Decke. Historische landwirtschaftliche Maschinen wie eine Pflanzmaschine sowie ein Selbstbautraktor ergänzen die Schau. Ein liebevoll gepflegter Garten mit kleinem Teich lädt zum Picknick ein.
Veranstaltungstipps: Am 5. Mai eröffnet das Tabakmuseum mit einem Gartenfest die Saison. Am 19. Mai heißt es zum Internationalen Museumstag willkommen. Ab Juli wird die neue Sonderausstellung Tabak-Welten mit Leihgaben aus deutschen und europäischen Museen zu sehen sein. Am 17. August feiert das Tabakmuseum einen traditionellen Scheunenschmaus unter der Tabakblüte.
Weitere Informationen über die Industriekulturorte in Brandenburg liefert die Webseite des Touristischen Netzwerks Industriekultur unter www.industriekultur-brandenburg.de. ■
Weitere Pressebilder zur Meldung: www.press-area.com/tnib/roadtrip/
Herausgeber:
Tourismusverband Lausitzer Seenland e. V.
Touristisches Netzwerk Industriekultur in Brandenburg
Am Stadthafen 2
01968 Senftenberg
www.industriekultur-brandenburg.de
Pressekontakt:
Sindy Brandt, Projektkoordinatorin
Mobil +49 1520 620 76 14
info(at)industriekultur-brandenburg.de
Über Touristisches Netzwerk Industriekultur in Brandenburg:
Das Touristische Netzwerk Industriekultur in Brandenburg (www.industriekultur-brandenburg.de) setzt sich seit 2017 für den tourismusfachlichen Austausch der bedeutendsten Industriekulturorte im Bundesland ein, organisiert gemeinsame Marketingmaßnahmen und knüpft Kooperationen mit touristischen Partnern. Aktuell gehören zum Netzwerk: Elberesort „Alte Ölmühle“ Wittenberge, Landgut Stober, Kunstgussmuseum Lauchhammer, Baruther Glashütte, Museumspark Rüdersdorf, Neue Energien Forum Feldheim, Optikpark Rathenow, Schiffshebewerke Niederfinow, Sender- und Funktechnikmuseum Königs Wusterhausen, Stadtmuseum „Alte Burg“ Wittenberge, Stadt- und Industriemuseum Guben, Schwartzkopff-Siedlung mit ehemaligen Werksgelände in Wildau, Ziegeleipark Mildenberg und ZCOM Zuse-Computer-Museum Hoyerswerda.
Ebenfalls Mitglied des Netzwerkes ist die ENERGIE-Route der Lausitzer Industriekultur mit ihren Stationen Besucherbergwerk F60, IBA-Terrassen – Besucherzentrum Lausitzer Seenland, Sächsisches Industriemuseum Energiefabrik Knappenrode, Brandenburgisches Landesmuseum für Moderne Kunst im Dieselkraftwerk Cottbus, Technisches Denkmal Brikettfabrik Louise, Biotürme Lauchhammer, Gartenstadt Marga, Elektroporzellanmuseum Margarethenhütte Großdubrau.