Mehr als Wellness: Abtauchen in Thüringens Thermen

Thermalwasser, Sole, Schwefel, Moor: Von der Kraft natürlicher Heilmittel profitieren auch Gesunde. Eine besonders reiche Heilbadtradition bietet Thüringen. Das sind die wärmsten Empfehlungen für die kalte Jahreszeit.

Wasserspaß mit gesundem Nebeneffekt: Solehaltiges Thermalwasser wie hier in der Kyffhäuser Therme in Bad Frankenhausen bringt Körper und Geist ins Gleichgewicht, Foto: Tino Sieland/Thüringer Heilbäderverband e.V.

Baden mit allen Sinnen: Die Toskana Therme in Bad Sulza setzt auf Wärme, Licht und Klang, Foto: Ollertz Architekten BDA

Bad Sulza, 7. Oktober 2024 (tpr) – Thermalwasser, Sole, Schwefel und Moor gelten als natürliche Heilmittel. Dass sie wirken, ist medizinisch belegt. So ist etwa die aus den Tiefen der Erde geförderte Sole in den Thüringer Kurorten reich an Mineralien. „Diese haben entzündungshemmende Eigenschaften“, erläutert Dr. med. Matthias Starrach, langjähriger Kurarzt in Bad Sulza und Prüfer für Balneologie und Klimatologie bei der Landesärztekammer Thüringen. Zum Einsatz kommen die Heilmittel zum Beispiel bei Muskelverspannungen, Rückenschmerzen, Asthma und Hautproblemen oder präventiv. Thermalbäder bieten damit mehr als Entspannung oder einen kurzfristigen Wellnesseffekt. Diese traditionsreichen Kurorte laden ein, die Vielfalt und Kraft der natürlichen Heilmittel zu spüren – und dem Winter für ein paar Stunden ein Schnippchen zu schlagen.

Toskana Therme Bad Sulza: Schweben in Sole, Licht und Klang

Schwerelos in warmem Wasser, Licht und Klang: So entspannen Badegäste im „Liquid Sound Tempel“ der Toskana Therme im Sole-Heilbad Bad Sulza. Den Auftrieb im Wasser gibt die Sole der Johann-Agricola-Heilquelle mit einem Salzgehalt von etwa dreieinhalb Prozent. Unterwasserlautsprecher erfüllen das Solewasser mit sphärischen Klängen. Die Kuppel über dem Becken ist in ein Lichtspiel aus Farben getaucht. Es ist ein Erlebnis für alle Sinne – mit gesundem Nebeneffekt: Die in der Sole enthaltenen Mineralstoffe bringen Körper und Geist ins Gleichgewicht und haben eine heilende Wirkung auf Haut, Atemwege und Gelenke. „Ein Solebad kann die Beweglichkeit in den Gelenken verbessern. Durch die Entlastung der Wirbelsäule im Wasser und die durchblutungsfördernden Effekte können zudem Rückenschmerzen gelindert werden“, erläutert Kurarzt Matthias Starrach. Das Immunsystem stärkt die Saunawelt der Toskana Therme unter anderem mit Finnischer Sauna, Dampfbad und der schonenden Soft-Sauna sowie einem Broncharium, in dem Sole zum Inhalieren vernebelt wird.

Solewelt Bad Salzungen: Gesund atmen im Gradierwerk

Eine der stärksten Natursolen in Thüringen ist die Bad Salzunger. Mit bis zu 27 Prozent Salzgehalt ist sie fast so mineralhaltig wie das Tote Meer. Durch diesen natürlichen „Heil-Schatz“ zählt der Ort zu den ältesten deutschen Sole-Heilbädern und ist prädestiniert für Atemwegskuren. In der Solewelt der Kurstadt baden und atmen sich Gäste gesund. Aktivbad, Sole-Schwebebecken, Inhalations-Dampfbad, Salz-Sauna, Salzgrotte: Es gibt viele Möglichkeiten, die Heilkraft des Salzes zu erleben. Im angeschlossenen Pneumokur-Zentrum sind ambulante Kuren mit geschulten Atemwegs-Therapeuten möglich. Auch ein Gradierwerk gehört zur Solewelt. An Schwarzdornreisig herabrieselnde Natursole zerstäubt hier in der Luft. Ein Tipp unter Kennern: Beim Spazieren entlang der Gradierwände singen! Durch das tiefe Einatmen beim Singen verstärkt sich die wohltuende Wirkung der Sole auf die Atemwege.

Friederiken Therme Bad Langensalza: Entschlacken mit Schwefel

Erst ausgiebig im Solebecken schweben, dann in ein Wannenbad mit Schwefelwasser steigen und die Zeremonie mit einer Trinkkur aus hochmineralisiertem Heilwasser abschließen: Dieses intensive Gesundheitsritual ermöglicht die Friederiken Therme im Schwefel-Sole-Heilbad Bad Langensalza. „Schwefelbäder sind durchblutungs- und stoffwechselsteigernd“, erklärt Annett Standhardt, Geschäftsführerin der Friederiken Therme. „Schwefel wirkt entzündungshemmend und beruhigend auf das vegetative Nervensystem. Es entspannt die Muskulatur, regt die Abwehrkraft des Immunsystems an, befördert Stoffwechselprodukte aus dem Gewebe und verbessert die Sauerstoffversorgung des Blutes.“ Stoffwechselanregend sind auch Saunagänge in der Friederiken Therme. Dazu stehen Biosauna mit Farblichttherapie, Finnische Saunen, Kelosauna oder Römisches Dampfbad zur Wahl.

Kyffhäuser Therme Bad Frankenhausen: Baden und Saunieren mit Extra

Durch den Wildwasserkanal rutschen, unterm Wasserfall schwimmen oder auf den Sprudelliegen entspannen: Auf den ersten Blick sieht die Kyffhäuser Therme im Sole-Heilbad Bad Frankenhausen aus wie ein normales Freizeitbad. Doch der Wasserspaß hat hier immer auch einen vitalisierenden Nebeneffekt. Denn alle Becken des Thermalbades sind mit der Sole der hier entspringenden Elisabeth-Quelle gespeist. Mit einem Salzgehalt von 3,5 Prozent ist die Sole sogar für das Kinderplanschbecken geeignet. Sole atmen: Auch das ist in der Kyffhäuser Therme möglich. In der Totes-Meer-Salzgrotte wird neben Salz aus Jordanien auch das Heilwasser der ebenfalls in dem Kurort entspringenden zehnprozentigen Kyffhäuser-Quelle vernebelt. Saunagänger haben in der Therme die Wahl zwischen Lufttemperaturen von 50 bis 100 Grad Celsius. Intensive Schwitzkuren versprechen die Erdsauna „Kaisergrotte“ mit 100 Grad und die Blocksauna „Kaiserpfalz“ mit 85 Grad Celsius. Zwischen den Saunagängen lädt der Panorama-Ruheraum zum Entspannen ein.

Ardesia Therme Bad Lobenstein: Locker werden in Moor

Tief einsinken in eine Wanne voll mit dunklem, warmem Moor: Dieses Naturheilverfahren verspricht wahre Wunder. Es bringt das Immunsystem auf Hochtouren und lindert Gelenkschmerzen. Davon profitieren in Bad Lobenstein, dem einzigen Moor-Heilbad Thüringens, vor allem Rheuma- und Arthrosepatienten. In der Ardesia-Therme, dem Kurmittelhaus des Ortes, können Gäste sich Moorbäder und Moorpackungen gönnen oder im lichtdurchfluteten Thermalbad an Sprudelliegen, Nackenduschen und einem Strömungskanal im Außenbecken entspannen. Eine Saunalandschaft mit sieben verschiedenen Saunen und Dampfbädern lädt zusätzlich ein, etwas für Gesundheit und Abwehrkräfte zu tun. Ein Highlight ist die Moorsauna, in der sich Gäste mit Heilschlämmen einreiben, während sich die mit dem Duft frischer Kräuter angereicherte Raumluft von 38 auf 50 Grad Celsius allmählich erwärmt. „Die Mineralstoffe des Moores gelangen dabei über die Haut in den gesamten Bewegungsapparat – das ist ein ganz besonderes Erlebnis für unsere Gäste“, erklärt Thermenchef Thomas Knorr.

Ausführliche Informationen zu diesen sowie weiteren gesundheitsfördernden Thermalbädern in Thüringens Kurorten stellt der Thüringer Heilbäderverband auf seiner Website unter www.natur-kur-thueringen.de vor. Dort ist auch das gesamte Interview mit Badearzt Matthias Starrach zur Heilwirkung von Sole zu finden. ■

Thermalbäder in Thüringens Kurorten

Toskana Therme Bad Sulza
www.toskana-therme.de

Solewelt Bad Salzungen
www.solewelt.de

Friederiken Therme Bad Langensalza
www.friederikentherme.de

Kyffhäuser Therme Bad Frankenhausen
www.kyffhaeuser-therme.de

Ardesia Therme Bad Lobenstein
www.ardesia-therme.de

Kristall Therme Bad Klosterlausnitz
www.kristalltherme-bad-klosterlausnitz.de

Tabbs – Sport- und Gesundheitsbad Bad Tabarz
www.tabbs.de

Eichsfeld-Therme im Vitalpark Heilbad Heiligenstadt
www.vitalpark-heiligenstadt.de

Bildarchiv zum Thema:
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Über den Thüringer Heilbäderverband e.V.
Der im Jahr 1991 gegründete Thüringer Heilbäderverband e.V. (THBV) ist die landesweite Interessenvertretung der 17 prädikatisierten Heilbäder und Kurorte in Thüringen. Seine Aufgabe ist es, seine Mitglieder gesellschafts-, sozial- und wirtschaftspolitisch zu unterstützen und für Gesundheitstourismus und Kuren in Thüringen zu werben. Die Orte müssen laut Thüringer Kurortgesetz natürliche Heilmittel wie Sole, Heilwasser, Moor oder heilendes Klima aufweisen, anerkannte Heilverfahren wie die Kneipptherapie anwenden und einen „artgemäßen Kurortcharakter“ nachweisen. Zu den Mitgliedern des THBV gehören Bad Berka, Bad Colberg, Bad Frankenhausen, Bad Klosterlausnitz, Bad Langensalza, Bad Liebenstein, Bad Lobenstein, Bad Salzungen, Bad Sulza, Bad Tabarz, Bad Tennstedt, Finsterbergen, Friedrichroda, Heilbad Heiligenstadt, Masserberg, Neustadt/Harz, Saalfeld und Stützerbach.