Blankenhain, 14. Oktober 2024 (tpr) – Rückblende: Ein zwei Meter hoher Ball begrüßt Spaziergänger im Blankenhainer Stadtpark. Frischer Rollrasen und eine brandneue Drainage sorgen für reibungslosen Spielbetrieb auf dem örtlichen Fußballplatz. Auf dem sanierten Schlossvorplatz liegt Vorfreude in der Luft. Es ist der Sommer ’24 und die Kleinstadt hat sich herausgeputzt. Bald werden die Blankenhainer Gastgeber für zwei legendäre Fußballmannschaften sein!
Wovon Fußballfans weltweit träumen, wurde ausgerechnet in der Thüringer Provinz Wirklichkeit. Als Gastgeber der Heim-Europameisterschaft 2024 holte das Spa & GolfResort Weimarer Land die deutsche und englische Fußballnationalmannschaft nach Blankenhain. Ein einmaliges Ereignis – und ein Ritterschlag für die knapp siebentausend Einwohner kleine Stadt im Herzen des Freistaates. Längst ist der Alltag in der Region wieder eingekehrt. Doch die Erinnerungen an das Blankenhainer Sommermärchen werden nicht so schnell verblassen – besonders nicht bei dem Mann, der das alles überhaupt erst möglich gemacht hat: Matthias Grafe, Fußballfan, Unternehmer, Philantroph und Inhaber des Spa & GolfResorts Weimarer Land. Wir haben ihn getroffen.
Weite Felder, romantische Landhäuser und eine Ruhe, die erdet und inspiriert: Das Weimarer Land, gelegen zwischen Kulturstadt Weimar, Landeshauptstadt Erfurt und Universitätsstadt Jena, zählt zu den idyllischsten Regionen Thüringens. Eine seiner feinsten Adressen ist das Spa & GolfResort Weimarer Land, nördlich von Blankenhain. Das mächtige Eingangstor zum Resort, mitten im Wald: Es trennt Alltag und Urlaub.
Doch es war nicht primär die Suche nach Entspannung, die die beiden Nationalmannschaften hierhergeführt hat. Es ging darum, als Team zusammenzuwachsen und sich mit gezielten Trainingseinheiten bestmöglich auf das Turnier vorzubereiten. Die deutsche Elf um Bundestrainer Julian Nagelsmann hat vom 26. bis zum 31. Mai hier ihr Trainingslager bezogen. Englands Kicker um Trainer Gareth Southgate waren ab dem 10. Juni gleich fünf Wochen, über die gesamte Länge des Turniers, im Resort zu Gast.
Wir sitzen mit Matthias Grafe in der gemütlichen Lounge des Resorts. Dunkles Holz, rustikale Möbel, Ausblick auf einen topgepflegten Golfplatz mit sanften Hügeln: Erstaunlich nah sind sich hier thüringische und britische Lebensart. Die Anlage erfüllt die Ansprüche internationaler Gäste spielend. Doch der Weg dahin, Gastgeber für die Nationalmannschaften zu sein, war lang und beschwerlich – für das Resort und die Stadt.
Zwei Jahre Verhandlungen unter Ausschluss der Öffentlichkeit, Investitionen und Sanierungen in Resort und Stadt in Millionenhöhe sowie Besuche von UEFA-Offiziellen wie Philipp Lahm und dem ehemaligen Bundestrainer Hansi Flick gehen dem Besuch der Deutschen voraus. Die Wahl der Engländer fällt im Herbst 2023 ebenfalls auf das Blankenhainer Hotel. Warum sich Grafe einer solchen Herausforderung stellt: „Weil es im Weimarer Land einfach gut ist – und ich den Menschen hier etwas zurückgeben möchte.“
Wembley-Rasen kommt nach Thüringen
An den 10. Juni, den Anreisetag der englischen Mannschaft, erinnert sich Matthias Grafe genau. Er würde nur den zukünftigen Europameister beherbergen, grüßt er Gareth Southgate scherzhaft. Der Brite ist schlagfertig: „Zukünftiger Europameister? Das sind wir!“ Zumindest ins Finale hat es das Team um Superstars Harry Kane und Jude Bellingham geschafft – nicht zuletzt dank der intensiven Vorbereitung im Spa & GolfResort. Den Elfmeterpunkt ihres Trainingsplatzes haben sie jedenfalls kaputttrainiert. Am Tag der Abreise finden die Greenkeeper des Resorts nur noch einen kreisrunden, kahlen Fleck Erde vor, wo einst die Elfmetermarke war. Grafe ist überzeugt: „Wäre es im Finale zum Elfmeterschießen gekommen – das hätten die Engländer gewonnen!“
Im Vorfeld äußern die Stargäste einige Sonderwünsche. Im späteren Aufenthaltsbereich werden ein Legoschloss und Videospiel-Konsolen aufgestellt. Flachbildschirme zieren auf Wunsch alle erdenklichen Spots im Hotel – sogar im Poolbereich. Ganze Hoteletagen werden in Vorbereitung auf die Briten umgestaltet. Sattgrün und gepflegt kurz wartet der in den Goethe-Golf-Course eingebettete Rasenplatz darauf, von den Engländern bespielt zu werden. Die UEFA gibt dem Platz eine Topbewertung unter allen 24 Trainingsstätten. Doch ein Manko finden die Spieler. Es ist nicht der gewohnte, englische Rasen des Wembley-Stadions. Matthias Grafe nimmt es gelassen. Kurzerhand wird die Londoner Samenmischung ins Weimarer Land geschafft und auf dem zukünftigen Trainingsfeld nachgesät, wo sie heute noch wächst.
Blankenhain – Zuhause auf Zeit
Fünf Wochen lang dienen das Resort und Blankenhain den Engländern als Zuhause auf Zeit. Nach jedem Spiel kehren sie hierher zurück. Nicht nur Trainieren, auch Abschalten und Entspannen gehören zur bestmöglichen Spielvorbereitung. Manche Fußballer bespielen dafür die 45-Loch Golfanlage mit traumhafter Naturkulisse oder den speziell für die Nationalmannschaften neugebauten Padel-Tennis-Platz, relaxen im großzügigen Spa-Bereich oder erkunden mit Fahrrädern die Region.
Anderen fallen zum Zeitvertreib originelle Ideen ein: „Schon kurz nach seiner Anreise sah ich Phil Foden an unseren Teichen entlangstreifen“, erinnert sich Grafe mit einem Schmunzeln. Zwei Tage später lässt sich der 24-jährige Fußballstar seine Angelausrüstung schicken. Damit wird der Karpfenteich zu seinem persönlichen Refugium. Jeden Abend entspannt er stundenlang an dem schattigen Gewässer. Manchmal setzen sich ein paar seiner Teamkollegen zu ihm. Graskarpfen habe er angeln wollen, meint Grafe, der den Nationalspieler einige Male dabei antraf. Auf so eine Idee wäre bisher kein Hotelgast gekommen. Als Mahlzeit dienen sollte sein Fang jedoch nicht. Stattdessen entließ Foden jeden geangelten Karpfen wieder zurück ins Wasser. „Anhand solcher Geschichten wird einem vor Augen geführt, dass auch die weltberühmten Fußballer bodenständige Leute sind“, sagt der Hotelchef.
Anfangs agiert die britische Elf eher zurückhaltend und verbringt die meiste Zeit in ihrem Basislager. Das Sicherheitsteam schottet sie weitgehend ab. Doch die Fans aus dem Weimarer Land überraschen mit besonderer Gastfreundschaft: Unaufdringlich, offen und respektvoll begegnen sie den Stars, die nach und nach ihre Berührungsängste verlieren. Selbst von Idol Harry Kane können einige Blankenhainer im Anschluss an die regelmäßigen Pressekonferenzen im Blankenhainer Schloss ein Autogramm erhaschen. Hinterher schwärmen alle von diesem harmonischen und rundum gelungenen Aufenthalt – besonders die britische Mannschaft selbst. „Das hat mich unheimlich stolz gemacht“, verrät Matthias Grafe.
Sanfte Fankultur im Weimarer Land
Nicht nur die Briten locken die Blankenhainer aus der Reserve. Auch die deutschen Nationalspieler sind am Ende ihres fünftägigen Trainingslagers begeistert vom Weimarer Land und den Verbindungen, die dort in kurzer Zeit zwischen Mannschaft und Fans geknüpft wurden. Damit ist ein Ziel der Heim-EM schon erreicht, bevor die eigentlichen Spiele starten. Die Wahl fiel unter anderem auch deswegen auf die Thüringer Trainingsstätte, um den Fußballfans im Osten Deutschlands nahe zu sein. Und tatsächlich lässt das deutsche Team diese Nähe zu. „Nahezu jedes Kind in Blankenhain hat ein Autogramm von einem deutschen Nationalspieler“, scherzt Matthias Grafe.
Nicht selten postieren sich hunderte Blankenhainer Kinder am Rande der Golfanlage des Resorts, auf der deutsche Stars wie Thomas Müller am Ende eines gelungenen Trainingstages noch Golf spielen. Autogramme gegeben und sich Zeit für seine Fans genommen, habe er immer, weiß Grafe zu berichten. „Er blieb jedes Mal bei den Kindern stehen. Irgendwann sagte er im Scherz zu mir: „Von einer Bahn auf die nächste zu wechseln, dauert bei mir eine dreiviertel Stunde!“
Doch Müller nimmt es seinen Bewunderern nicht krumm – insbesondere, weil auch er den außergewöhnlich unkomplizierten Umgang mit ihnen schätzt. Dass die Thüringer Fans zwar laut und leidenschaftlich, aber auch sanft und umsichtig sein können, beweisen sie Thomas Müller prompt: Als er einmal während des Golfspiels beim Begrüßen seiner Zuschauer in Zeitnot gerät, greift er zu einer pragmatischen Lösung: Er zitiert alle 50 bis 60 Kinder, die auf ihn warten, zu sich auf die Golfbahn und bittet die Eltern, ein großes Gruppenfoto zu schießen. Und die Fans parieren! Bei der Abreise ziehen auch die Deutschen ihr positives Fazit: im Weimarer Land haben sie sich daheim gefühlt.
Gastgeber für gleich zwei Nationalmannschaften zu sein, hat die Thüringer beflügelt. Es ist ein Qualitätssiegel für das Weimarer Land, für Blankenhain und für das Traumresort mitten auf dem Lande, welches Matthias Grafe seit über zehn Jahren führt. Seine Verbundenheit zu Blankenhain und dem Weimarer Land begründet der Sauerländer ganz einfach: die bodenständige Mentalität der Thüringer erinnere ihn an seine Heimat. „Deswegen brenne ich für die Region“, erklärt der Resortleiter. Den Fußball ins Weimarer Land zu holen, sieht er als Investition in die Zukunft. „Fußball ist ein klassenfreier Sport. In der Fankurve fallen sich Millionäre und Arbeiter in die Arme. Dieser Geist muss gefördert werden.“
Die Spuren, die die Europameisterschaft in Blankenhain hinterlassen hat, sind allgegenwärtig. Im Stadtpark steht noch der riesige EM-Ball, der vor dem Eintreffen der Nationalmannschaften feierlich dort platziert wurde. Auf dem in Blankenhain für die Profis nach UEFA-Standards ertüchtigten Rasen trainiert mittlerweile der ortsansässige Fußballverein. Wichtiger noch ist das Selbstvertrauen, das die Gastgeberschaft den Menschen im Weimarer Land verliehen hat. Dass es hier gut ist, weiß nun ganz Europa.
Damit ist das Fundament für weiteren internationalen Austausch gesetzt. Den Sommersport jedenfalls möchte Matthias Grafe mit dem Rückhalt der Anwohner auch zukünftig in die Region holen. Ob dem Weimarer Land damit bald wieder ein Sommermärchen bevorsteht? So viel darf Matthias Grafe verraten: „Die Kinder in Blankenhain werden noch das ein oder andere Autogramm bekommen.“ ■
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