Bad Sulza, 8. Mai 2025 (tpr) – Barfuß durch acht Grad kaltes Wasser waten, dabei die Knie heben wie ein Storch: Für den Pfarrer und Hydrotherapeuten Sebastian Kneipp (1821–1897) gab es nichts Gesünderes. Kneippen, die Therapieform, die vor 130 Jahren im deutschsprachigen Europa als neue Wunderkur für Furore sorgte, erfährt in Thüringen ein Comeback. Rund um den bundesweiten Sebastian-Kneipp-Tag am 17. Mai zelebrieren die Thüringer Kurorte den offiziellen Start in die Kneipp-Saison mit dem „Anwassern“, dem ersten Wassertreten des Jahres unter freiem Himmel.
„Das Kneipp-Baden erlebt derzeit ein bemerkenswertes Revival“, sagt Matthias Strejc, Präsident des Thüringer Heilbäderverbandes. Getrieben von gestiegenem Gesundheitsbewusstsein und dem Wunsch nach natürlichen Heilmethoden, erfreue sich die traditionelle Wassertherapie nach Sebastian Kneipp wachsender Beliebtheit – sowohl in der Gesundheitsprävention als auch im Wellnessbereich.
Im Zentrum der kneippschen Lehre steht die Wassertherapie – gezielte Anwendungen mit kaltem Wasser an Beinen, Armen oder im Gesicht. Diese fördert die Durchblutung, regt den Stoffwechsel an und aktiviert das Immunsystem. Zu Kneipps ganzheitlichem Ansatz gehören aber auch Bewegung, Ernährung, Heilpflanzen und Lebensführung. Die positiven Effekte sind längst wissenschaftlich belegt.
Kneipp-Mekka Thüringen
Thüringen gehört zu den aktivsten Bundesländern im Bereich Kneipp-Therapie. Hier fiel die neue Lehre Sebastian Kneipps schon zu seinen Lebzeiten auf fruchtbaren Boden. Und bis heute wird die Tradition in den Kurorten und Heilbädern des Freistaats gepflegt. Seit 2016 hat Thüringen mit Bad Tabarz das erste staatlich anerkannte Kneipp-Heilbad Thüringens. Der Ort bietet umfassende Kneipp-Angebote, darunter Terrainkurwege, Wassertretbecken und ein modernes Kurmittelhaus. Weitere Orte mit Kneipp-Angeboten sind Bad Berka, Bad Liebenstein und Stützerbach. Außerdem verfügt Thüringen über mehr als 30 öffentlich zugängliche Kneipp-Anlagen in Parks und Grünanlagen sowie an Wander- und Terrainkurwegen. Gespeist werden sie oft mit natürlichem Heilwasser der örtlichen Quellen. Barfuß- und Fußreflexzonenpfade ergänzen das Wasserritual im Freien.
Naturerlebnis und Wassertherapie kombinieren spezielle Wanderwege, wie der Kneipp-Rundweg in Bad Berka. Er verbindet die Säulen Wasser und Bewegung, erläutert die Kneippsche Lehre und erfrischt unterwegs gleich mehrfach mit Heilwasser-Becken. Im Kneipp-Heilbad Tabarz ermöglicht die Kneipp-Kurmeile mit Wassertretanlagen, Armbädern und Kräuterinseln die aktive Regeneration. Kneippen und Radfahren: Dazu lädt zwischen Bad Langensalza und Bad Tennstedt der Radweg K2 ein. Der K2-Radweg verläuft größtenteils entlang einer stillgelegten Kleinbahnstrecke durch abwechslungsreiche Landschaft und bietet mehrere Möglichkeiten, wohltuende Kneipp-Anwendungen zu genießen.
Kneipp-Saison startet: Das ist los beim Anwassern in Thüringen
Zum ersten Wassertreten im Jahr, dem „Anwassern“, laden die Thüringer Kurorte und Heilbäder traditionell jetzt im Mai. Einheimische und Gäste krempeln dann gemeinsam die Hosenbeine hoch und waten durch das kühle Nass. Vielerorts wird das Ereignis von Festlichkeiten mit Musik und regionalen Genüssen umrahmt. In Bad Tabarz wird Sebastian Kneipp „höchstpersönlich“ ins Wasser steigen, in Bad Tennstedt begleitet die Quellprinzessin Moana das Ritual. In Bad Liebenstein beginnt das Anwassern mit einem gesunden Frühstück. Bad Berka lädt zusätzlich zum Mitmachangebot „Yoga auf dem Stuhl“ und Friedrichroda zur Kräuterwanderung.
Alle Informationen zu den Kneipp-Angeboten in Thüringen, zur Tradition des Anwasserns und zu den Lehren Sebastian Kneipps liefert der Thüringer Heilbäderverband unter www.natur-kur-thueringen.de/kneipp. ■
Anwassern in Thüringer Kurorten:
Bad Tennstedt lädt am 9. Mai ab 14:30 Uhr zum Wassertreten mit Quellprinzessin Moana ein. Örtliche Vereine singen, tanzen und musizieren. Besucher können Gesundes aus der Region verkosten und sich über die Lehre Sebastian Kneipps informieren.
www.stadtbadtennstedt.de
Am 10. Mai startet Bad Tabarz in die Saison. An der Kneippkuranlage im Lauchagrund wird Sebastian Kneipp „höchstpersönlich“ als erster ins frische Wasser treten. Unterhaltung bieten die Geißenalmer Alphornbläser. Für die Verpflegung ist das Küchenteam der örtlichen Therme verantwortlich.
www.bad-tabarz.de
In Bad Liebenstein beginnt das Anwassern am 16. Mai um 9:30 Uhr an der Heilwasser-Kneipp-Anlage im Kneipp-Vital-Park ganz im Sinne Kneipps mit einem von Ernährungsprofis zubereiteten gesunden Frühstück. Das Wassertreten ist hier barrierefrei, ein wassergeeigneter Rollstuhl steht bereit.
www.bad-liebenstein.de
Bad Berka feiert am 17. Mai ab 14 Uhr das 20-jährige Jubiläum der Kneippanlage am Goethebrunnen. Auf dem Programm stehen Musik, Kulinarisches und das Aktivangebot „Yoga auf dem Stuhl“ – ein inklusives Format, das ohne sportliche Ausrüstung zum Mitmachen lädt.
www.bad-berka.de
In Friedrichroda findet das traditionelle „Anwassern“ ebenfalls am 17. Mai ab 14 Uhr im Kurpark statt. Gäste können sich auf Musik, gesunde Leckereien und eine Kräuterwanderung freuen. Die Kneipp-Wirkung lässt sich besonders auf einer Wanderung zwischen den vier Kneippbecken des heilklimatischen Kurortes erleben.
www.friedrichroda.de
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Über den Thüringer Heilbäderverband e.V.
Der im Jahr 1991 gegründete Thüringer Heilbäderverband e.V. (THBV) ist die landesweite Interessenvertretung der 17 prädikatisierten Heilbäder und Kurorte in Thüringen. Seine Aufgabe ist es, seine Mitglieder gesellschafts-, sozial- und wirtschaftspolitisch zu unterstützen und für Gesundheitstourismus und Kuren in Thüringen zu werben. Die Orte müssen laut Thüringer Kurortgesetz natürliche Heilmittel wie Sole, Heilwasser, Moor oder heilendes Klima aufweisen, anerkannte Heilverfahren wie die Kneipptherapie anwenden und einen „artgemäßen Kurortcharakter“ nachweisen. Zu den Mitgliedern des THBV gehören Bad Berka, Bad Colberg, Bad Frankenhausen, Bad Klosterlausnitz, Bad Langensalza, Bad Liebenstein, Bad Lobenstein, Bad Salzungen, Bad Sulza, Bad Tabarz, Bad Tennstedt, Finsterbergen, Friedrichroda, Heilbad Heiligenstadt, Masserberg, Neustadt/Harz, Saalfeld und Stützerbach.