Mit Armkraft durch Deutschland

Glitzernde Seen, frische Waldluft und bizarre Felsen sind die Begleiter einiger der schönsten Handbike-Touren in Deutschland. Die Initiative „Leichter Reisen“ stellt sie vor.

Handbiker im Ruppiner Seenland

Handbiker im Ruppiner Seenland. Copyright: Tourismusverband Ruppiner Seenland e.V., Foto: Studio Prokopy

Erfurt, 31. Mai 2018 (tpr) – Deutschland ist Radreiseland. Von den Alpen bis zur Nordsee durchzieht ein Netz exzellenter Fahrradwege die Republik. Von dieser Vielfalt profitieren auch Handbiker. Doch nicht jeder guter Fahrradweg ist zugleich auch ein guter Handbike-Weg. Untergrund sowie Höhenprofil müssen stimmen und es darf keine Hindernisse geben. Im Gegensatz zu Fahrradfahrern können Handbiker nicht absteigen und ihr Gefährt ein Stück schieben. Die Initiative „Leichter Reisen“, welche die Vorreiterregionen im barrierefreien Tourismus in Deutschland vereint, stellt einige der schönsten Optionen für Armkraft-Radler in diesem Sommer vor.

Fränkisches Seenland: Handbike-Touren um die Stauseen

Stauseen mit Stränden, Segelbooten und Schilfufern begleiten Radfahrer auf ihren Touren durch das Fränkische Seenland südwestlich von Nürnberg. Eine dreizehn Kilometer lange Handbiketour auf ebenen asphaltierten Wegen um den Altmühlsee im Fränkischen Seenland führt in die Welt der Vögel: Weißstorch, Löffelente, Schwarzkopfmöwe und über 200 weitere Arten fühlen sich hier zu Hause. Besonders gut zu beobachten sind sie auf der Vogelinsel, einem lagunenartigen 200 Hektar großen Naturschutzgebiet im See, mit Schilfzonen, Gebüsch und Feuchtwiesen. Über einen Abstecher ist sie gut zu erreichen. Die Wege auf der Insel dürfen mit dem Handbike befahren werden. Radfahrer müssen absteigen. Kürzer ist die neun Kilometer lange Tour um den Kleinen Brombachsee. Man kann sie gut mit einem Besuch der Badehalbinsel Absberg verbinden, wo Strandrollstühle zur Verfügung stehen. Beliebt bei Menschen mit Handicap ist eine Fahrt mit Rikschas für zwei bis vier Personen. Sie können sowohl am Altmühl- als auch am Kleinen Brombachsee gemietet werden.

Lausitzer Seenland: breite Radwege um neue Seen

Immer am Wasser entlang geht es auch im Lausitzer Seenland zwischen Berlin und Dresden. Drei Handbike-Kurse führen durch die Wasserlandschaft, die durch die Flutung ehemaliger Braunkohle-Tagebaue entsteht. Auf der autofreien 18 Kilometer langen Rundtour um den Senftenberger See ergeben sich immer wieder freie Ausblicke auf das Wasser. Der Weg ist breit, überwiegend flach und asphaltiert. Im Anschluss empfiehlt sich eine Bootstour mit Start im barrierefreien Hafencamp Senftenberger See. Etwas anspruchsvoller ist der 37 Kilometer lange Rundkurs um den Geiserswalder und Partwitzer See. Es geht auf ebenen, asphaltierten Radwegen vorbei an schwimmenden Häusern, Aussichtspunkten und Schleusen. Unterwegs kann man sich in barrierefrei zugänglichen Gasthäusern und einer Beachbar mit Lausitzer Spezialitäten und kühlen Getränken stärken. Handbikes und Rollifiets können bei aktiv-tours im Familienpark Großkoschen am Senftenberger See ausgeliehen werden.

Ruppiner Seenland: Rundweg entlang der Havel

Im Norden von Berlin, wo es keine Berge und kaum Hügel gibt, eröffnet sich ein weiteres Paradies für Handbiker: das Ruppiner Seenland. Der flache Landstrich ist von Flüssen, Seen und Kanälen durchzogen. Ein gut ausgebautes Netz an Fahrradwegen mit Knotenpunktwegweisung macht den Radausflug zum Genuss, ganz ohne umständliches Kartenmaterial. Zwischen Oranienburg und Liebenwalde führt der 42 Kilometer lange Holländer Rundweg vorbei an Havel, weiten Wiesen und stillen Dörfern. Sportliche Handbiker können die Tour an einem Tag schaffen. Allen anderen empfiehlt sich der Start in Liebenwalde mit einer Übernachtung in Oranienburg. Hotels bieten barrierefreie Zimmer. Ein Stopp in der kleinen Stadt lohnt sich allemal: Das prächtige Barockschloss Oranienburg, das für Rollifahrer zugänglich ist und Rollstühle verleiht, präsentiert eine Sammlung meisterhafter Kunstwerke, darunter einige des Flamen Anthonis van Dyck. Ein Tipp für Sportbegeisterte ist die Veranstaltung „Aktiv durch das Ruppiner Seenland - Barrierefrei Wandern, Laufen und Radfahren“ am 15. September in Stechlin im Ortsteil Menz. Neben Wettkämpfen und sportlichen Herausforderungen für Rolli-Sportler, Läufer, Nordic-Walker, Wanderer und Radfahrer bietet das integrative Sportevent Erlebnistouren für Alle.

Rostock: Tour durch die Rostocker Heide

Weiter im Norden in Rostock kommt zu den angenehm flachen Radwegen eine frische Meeresbrise hinzu. Radfahrer genießen die Mischung aus See- und Waldluft, wenn sie zwischen Ostsee und Küstenwald unterwegs sind. Eine 64 Kilometer lange Handbike-Tour von Rostock bis Fischland führt mitten durch die Rostocker Heide, ein Landschaftsschutzgebiet mit Buchen- und Kiefernwäldern, Feuchtmooren und Seesand. Ideale Rastpunkte unterwegs sind die Ostseebäder Graal-Müritz und Dierhagen, wo gemütliche Cafés auf Besucher warten. Wenn noch Zeit bleibt, kann auf dem Rückweg über einen Abstecher Karls Erlebnishof in Rövershagen mit Wurst-, Schokoladen- und Bonbon-Manufaktur sowie Eiscafé, Waffelhaus und weiteren Restaurants angefahren werden. Der Hof ist größtenteils barrierefrei zugänglich.

Sächsische Schweiz: von bergig bis flach

Für Handbiker, die gern auf anspruchsvollen, bergigen Touren unterwegs sind, ist die Sächsische Schweiz im Südosten von Deutschland das perfekte Reiseziel. Aber auch Genussradler kommen auf dem flachen Elberadweg in der Region auf ihre Kosten. Auf der landschaftlich eindrucksvollen Strecke zwischen Schmilka an der Grenze zu Tschechien bis nach Pirna tauchen immer wieder bizarre Felsen und markante Tafelberge rechts und links des Flusses auf. Abseits der Elbe müssen Handbiker dann allerdings Anstiege bewältigen. Die Aussicht auf die märchenhaften Sandsteinformationen und der Blick hinab ins Elbtal lohnt die Anstrengung. Im Nationalpark Sächsische Schweiz sind 50 Kilometer Radwege markiert. Aber viele davon sind nicht asphaltiert, sondern naturnahe Waldwege und daher nur für sportliche Handbiker geeignet. Tourentipps gibt der leidenschaftliche Handbiker Veit Riffer, der auch geführte Touren für unterschiedliche Ansprüche anbietet.

Weitere Ideen für einen barrierefreien Urlaub für Alle liefern die Mitglieder der AG auf ihrer Website www.barrierefreie-reiseziele.de. ■

Webseiten zu den Angeboten

Fränkisches Seenland
www.fraenkisches-seenland.de
Lausitzer Seenland
www.lausitzerseenland.de
www.lausitzerseenland.de
Ruppiner Seenland
www.reiseland-brandenburg.de
Rostock
www.auf-nach-mv.de
Sächsische Schweiz
www.saechsische-schweiz-barrierefrei.de

Online-Pressebereich mit Bildarchiv zum Thema:

www.press-area.com

Herausgeber:
Arbeitsgemeinschaft „Leichter Reisen - Barrierefreie Urlaubsziele in Deutschland“
vertreten durch Erfurt Tourismus und Marketing GmbH
Benediktsplatz 1
99084 Erfurt
www.barrierefreie-reiseziele.de  

Pressekontakt:
Angela Zimmerling
THIEL Public Relations e. K.
Ostra-Allee 35
01067 Dresden
Telefon: +49 351 31406966
E-Mail: azimmerling(at)thielpr.com

Über Leichter Reisen:
Zehn deutsche Urlaubsregionen und Städte haben sich seit 2008 zur Arbeitsgemeinschaft Barrierefreie Reiseziele in Deutschland (seit 2018: Leichter Reisen) zusammengeschlossen. Gemeinsam leisten sie Pionierarbeit bei der Entwicklung von Reiseangeboten für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen, mit Hör-, Seh- und Lernbehinderungen, für Gehörlose und Blinde sowie für Familien und Senioren. Zu den Mitgliedern gehören die Regionen Eifel, Ostfriesland, Sächsische Schweiz, Südliche Weinstraße, das Fränkische, Lausitzer und Ruppiner Seenland, außerdem die Städte Erfurt, Magdeburg und Rostock.

Kooperation mit Deutscher Bahn AG:
Seit 2008 arbeitet die Arbeitsgemeinschaft eng mit der Deutschen Bahn AG (DB) zusammen. Im Rahmen dieser Kooperation entstanden individuelle Mobilitätspakete bzw. Reiseangebote, welche auf die Wünsche und Bedürfnisse mobilitätseingeschränkter Urlauber abgestimmt sind.
www.bahn.de/reiseziele-barrierefrei

Fördermitglied der Deutschen Zentrale für Tourismus:
Seit 2010 ist die Arbeitsgemeinschaft Fördermitglied der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT). Die DZT ist das nationale "Tourist Board" mit Hauptsitz in Frankfurt am Main. Sie entwickelt und kommuniziert Strategien und Produkte, um das positive Image der deutschen Reisedestinationen im Ausland weiter auszubauen und den Tourismus nach Deutschland zu fördern. Dabei bewirbt sie konsequent die vorbildlichen barrierefreien Angebote in Deutschland.
www.germany.travel