Frühlingserwachen barrierefrei

Erholung im Egapark in Erfurt - Foto Barbara Neumann, Erfurt Tourismus Marketing GmbH

Erfurt/Dresden, 09. Februar 2016 (tpr) – Rhododendren in Ostfriesland, Tulpen in Erfurt, florierende Elbauen in Magdeburg: Mit blühenden Gartenreiseideen für Menschen mit und ohne Behinderung stimmen die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft „Barrierefreie Reiseziele in Deutschland“ (AG) auf den Frühling ein.

Rhododendronblüte in Ostfriesland

Wer von der Nordseeküste ins Landesinnere fährt, entdeckt im Südwesten Ostfrieslands eine der schönsten Kulturlandschaften der Republik: die Region Ammerland. Wie ein Blütenteppich überziehen Dutzende Parks und Gärten den Landstrich. Im Frühjahr kommen Schaulustige vor allem wegen der Rhododendronblüte. In Westerstede befindet sich Deutschlands größter Park dieser Heidekrautgewächse. Liebevoll gepflegt von Familie Hobbie in dritter Generation erblühen von Ende März bis Mitte Juni Tausende Rhododendren in allen Farben und Formen.

Und Mitte April öffnet der „Park der Gärten“ in Bad Zwischenahn. Auf dem ehemaligen Gelände der niedersächsischen Landesgartenschau 2002 zeigt sich mit über 9 000 Pflanzen in mehr als 40 Muster- und Themengärten eine schier unglaubliche botanische Vielfalt. Der 14 Hektar große Park gilt in Ostfriesland als Vorreiter in Sachen Barrierefreiheit: Die Wege sind nahezu steigungsfrei, Rollstühle können kostenfrei geliehen werden, Broschüren sind auch in Blindenschrift erhältlich und Tastgarten sowie Duftarena bieten auch Nichtsehenden ein erfüllendes Parkerlebnis.

Blühender Findlingspark im Lausitzer Seenland

Die faszinierende Metamorphose karger Mondlandschaften zu farbenfrohen Naturoasen ist im Lausitzer Seenland im Süden Brandenburgs und Norden Sachsens zu erleben. Einmalig in Europa ist der Findlingspark Nochten, ein eindrucksvolles Beispiel rekultivierter Hinterlassenschaften des Braunkohleabbaus.

Auf sattgrünen Hügeln, in seichten Tälern, an Bachläufen und kleinen Wasserfällen sind etwa 7 000 Findlinge aus der letzten Eiszeit drapiert. Die aus den einstigen Tagebauen geborgenen Steine sind Akzente in einer kunstvoll angelegten Gartenwelt. Im Reigen der Jahreszeiten deckt der Park nahezu das gesamte Farbspektrum heimischer und exotischer Flora ab. Im Frühjahr erstreckt sich ein dickes Polster aus Rosa bis Violett leuchtenden Flammenblumen. Zugänge und Wege sind stufenlos. Es gibt Behindertenparkplätze und Rollstühle im Verleih. Menschen im Rollstuhl wird eine Begleitperson empfohlen.

Barocke Orangerien in der Sächsischen Schweiz

Wer hätte das gedacht: Auch Zitrusfrüchte gedeihen in unseren Breiten. Der Barockgarten Großsedlitz in der Sächsischen Schweiz beherbergt zwei historische Orangerien mit einem Bestand aus etwa einhundert Bitterorangen. Sie zeugen von der Sammelleidenschaft barocker Fürsten. Im Mai werden die Bäumchen aus ihrem Winterquartier geholt.

Der 1719 bis 1723 angelegte Garten verführt im Frühjahr zu ausgedehnten Spaziergängen entlang weiter Sichtachsen, akkurat geschnittener Hecken, wertvoller Sandsteinskulpturen, ausgedehnter Treppenanlagen und entzückender Wasserspiele. Malerisch sind Blumenzwiebeln mit Jungpflanzen arrangiert. Ein Flor aus Buschwindröschen überzieht waldnahe Wiesen. Strahlender Höhepunkt der Jahreszeit ist die 80 Zentimeter hohe Persische Kaiserkrone mit einer Blütentraube aus bis zu 30 faustgroßen Kelchen. Für Menschen im Rollstuhl bietet der Garten einen ausgeschilderten Rundgang. Die Wege sind mit befestigtem Sand bedeckt, der gut befahrbar ist. Eine Begleitperson wird empfohlen.

Tulpen und Narzissen in Erfurt

Die lange Gartenbautradition der Blumenstadt Erfurt repräsentiert Thüringens größte Landschafts- und Gartenanlage, der „egapark“. 1961 als Internationale Gartenbauausstellung (iga) unter der gestalterischen Leitung des Landschaftsarchitekten Reinhold Lingner eröffnet, steht der Park heute mit seinen Pflanzenschauhäusern, Themengärten und Freilandschauen unter Denkmalschutz.

Im Frühjahr recken 51 000 Tulpen und Narzissen und Hunderttausende weitere Frühblüher auf den Wiesen und Beeten ihre Hälse empor. Ab April erstrahlen Kirsche und Magnolie. Und ab Mai erblüht die Pfingstrose. Ein heilsames Mittel gegen den Winterblues ist nicht zuletzt die farbgewaltige Blütenpracht des mit 6 000 Quadratmetern größten ornamental bepflanzten Blumenbeetes Europas. Die Hauptwege im „egapark“ sind mit dem Rollstuhl gut befahrbar. Im Halbstundentakt tourt ab April der „egapark-Express“ über das Gelände. Und in einem Sinnesgarten mit Blindenführung lassen sich Pflanzen tasten, riechen und schmecken.

Florierende Elbauen in Magdeburg

Wer durch Magdeburg spaziert, atmet auf. Die Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts zählt zu den grünsten Städten Deutschlands. Links und rechts der Elbe zieht sich ein grünes Band an Parks und Gärten durch die Domstadt. Darunter der 90 Hektar große Elbauenpark auf dem ehemaligen Gelände der Bundesgartenschau 1999.

Mit seinen schönen Blumenrabatten, lieblichen Wasserspielen, dem berühmten Jahrtausendturm und einem tropischen Schmetterlingshaus ist er ganzjährig eine Attraktion. Im Frühjahr kann man sich in der Elbauenlandschaft an Hunderttausend Frühblühern erfreuen. In einem Gehege zeigt sich Damwild. Und ein Irrgarten aus Kletterpflanzen und Hainbuchenhecken – im Frühling gesäumt von 15 000 Tulpen – lädt zur Orientierungsprobe. Nahezu alle Bereiche des Parks sind barrierefrei. Rollstühle können kostenfrei geliehen werden. Ab 1. April schlängelt sich wieder der „Elbauen-Express“ über das Areal.

Viele weitere Ideen für einen frühlingshaften Urlaub liefern die Mitglieder der AG auf ihrer Website www.barrierefreie-reiseziele.de. ?

Online-Pressebereich mit Bildarchiv:
http://www.press-area.com/ag-barrierefrei/bildarchiv/fruehling.html

Herausgeber:
Arbeitsgemeinschaft "Barrierefreie Reiseziele in Deutschland"
vertreten durch Erfurt Tourismus und Marketing GmbH
Benediktsplatz 1
99084 Erfurt
www.barrierefreie-reiseziele.de
 
Pressekontakt:
Anne Jungowitz
THIEL Public Relations e. K.
Telefon: +49 351 3148892
E-Mail: presse(at)thielpr.com

Über die Arbeitsgemeinschaft Barrierefreie Reiseziele in Deutschland:
Neun deutsche Urlaubsregionen und Städte haben sich seit 2008 zur Arbeitsgemeinschaft Barrierefreie Reiseziele in Deutschland zusammengeschlossen. Gemeinsam leisten sie Pionierarbeit bei der Entwicklung von Reiseangeboten für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen, mit Hör-, Seh- und Lernbehinderungen, für Gehörlose und Blinde sowie für Familien und Senioren. Zu den Mitgliedern gehören die Regionen Eifel, Ostfriesland, Sächsische Schweiz und Romantischer Rhein sowie Fränkisches, Lausitzer und Ruppiner Seenland, außerdem die Städte Erfurt und Magdeburg.