Spektakuläre Leihgabe: Festung Königstein zeigt als erstes deutsches Museum Selbstbildnis von Vigée-Lebrun aus Florenz

Für eine Kunstausstellung der Festung Königstein stellen die Uffizien in Florenz ein 230 Jahre altes Selbstbildnis der berühmten französischen Porträtmalerin Louise-Élisabeth Vigée-Lebrun zur Verfügung. Das hochkarätige Gemälde wird zum ersten Mal in Deutschland gezeigt.

 

Kuriere liefern das kostbare Gemälde auf der Festung Königstein an, Foto: Marko Förster

Königstein, 16. Juli 2020 (tpr) – Für die Museumslandschaft in Deutschland ist es ein Novum, für die Festung Königstein in Sachsen ein großes Glück: Am Donnerstag wurde das Selbstbildnis der französischen Malerin Louise-Élisabeth Vigée-Lebrun (1755-1842) von der Galerie der Uffizien auf dem Königstein angeliefert. Hier ist es nun in der aktuellen Sonderausstellung „Hohe Gäste auf Sachsens schönster Feste“ bis zum 1. November zu sehen.

Louise-Élisabeth Vigée-Lebrun zählt zu den berühmtesten Malerinnen ihrer Zeit. Die französische Königin Marie-Antoinette und die Angehörigen des französischen Hofes, zahlreiche andere europäische Adlige, wohlhabende Bürger und sogar die russische Zarenfamilie ließen sich von ihr porträtieren. 1790 – ein Jahr nach ihrer Flucht vor der Französischen Revolution und fünf Jahre vor ihrer Visite auf der damals noch militärisch genutzten Festung Königstein ¬– schuf die Künstlerin im Auftrag der Florentiner Uffizien ein Selbstbildnis.

„Wir sind in höchstem Maße erfreut, dieses wertvolle und zugleich wunderschöne, sehr frisch und lebensecht wirkende Ölgemälde präsentieren zu dürfen“, sagt Angelika Taube, Geschäftsführerin der Festung Königstein gGmbH. „Nach New York, Paris, Madrid und Tokio ist es jetzt bei uns auf der Festung Königstein und damit erstmals in Deutschland zu sehen.“

Ausleihe beinahe nicht möglich gewesen

Zunächst war die Galerie der Uffizien aufgrund der Corona-Pandemie nicht in der Lage, die Leihgabe auf den Weg zu bringen. Jetzt ist das Vorhaben mit etwas Verspätung aber doch noch geglückt. Weil die Sonderschau bereits geöffnet wurde, bevor das Gemälde kam, fanden Besucher hier bislang eine Reproduktion vor. Schon diese habe bei den Betrachtern große Aufmerksamkeit und Faszination erregt, so Angelika Taube.

Die französische Künstlerin besuchte die Festung Königstein im Mai 1795. Wegen ihrer Nähe zum französischen Hof hatte sie in Frankreich um ihr Leben fürchten müssen und befand sich deshalb im Exil. Über Florenz, Rom, Wien, Prag und Dresden flüchtete sie bis ins russische Sankt Petersburg. Von der kursächsischen Residenzstadt aus unternahm sie einen Ausflug zur Festung Königstein.

Eine wertvolle Informationsquelle zu ihrem Aufenthalt hier stellen die Memoiren der Malerin dar. Darin schwärmt sie von der Festung Königstein und nennt sie „eine der schönsten der Welt“, beschreibt die landschaftlich reizvolle Umgebung, wichtige Gebäude auf dem Festungsplateau und gibt kuriose, teils unglaubhafte Geschichten wieder, die ihr vermutlich ein Festungsführer erzählt hatte.

Weitere Exponate in der Sonderausstellung, die Louise-Élisabeth Vigée-Lebrun darstellen, sind ein anderes, von einem unbekannten Künstler kopiertes Selbstbildnis der Malerin – eine Leihgabe aus Belgien – und eine Porzellankachel im Goldrahmen mit einer Kopie des Florentiner Selbstbildnisses aus der Sammlung der Festung Königstein.

In einer Filmpräsentation können die Besucher der Künstlerin dann noch „persönlich“ begegnen: Die französisch-deutsche Schauspielerin Aurélie Thépaut schlüpfte in die Rolle der Louise-Élisabeth Vigée-Lebrun und erzählt sehr lebendig von ihrem Aufenthalt auf der Festung.
 
„Hohe Gäste auf Sachsens schönster Feste“ ist bis zum 22. November täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Die Ausstellung erzählt anhand einer Vielzahl hochwertiger Gemälde, Dokumente und Objekte von den prominentesten Festungsbesuchern im 18. und 19. Jahrhundert. Dazu zählen neben Louise-Élisabeth Vigée-Lebrun auch Alexander von Humboldt, Napoleon I. und Kaiser Franz Joseph I. Für die Schau wurden Leihgaben aus 17 Museen und Archiven zusammengetragen. Sie stammen aus Deutschland und Italien sowie Belgien, Österreich und Dänemark. ■

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Über die Festung Königstein:
Die Festung Königstein ist eine der interessantesten Bergfestungen in Europa und gehört zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten in Sachsen. Eingebettet in die bizarre Felslandschaft des Elbsandsteingebirges thront weithin sichtbar die einst unbezwingbare Wehranlage 247 Meter über dem Elbtal. Das 9,5 Hektar große Felsplateau ist mit seinem einzigartigen Ensemble aus mehr als 50 imposanten Bauwerken verschiedener Epochen und seiner fast 800-jährigen, in verschiedenen Ausstellungen erzählten Geschichte ein Magnet für jährlich Hunderttausende Besucher aus der ganzen Welt.
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