Sächsische Schweiz erstes nachhaltiges Reiseziel in Sachsen

Staatsministerin Barbara Klepsch (2.v.l.) und Yvonne Bethage, Nachhaltigkeitsmanagerin beim Tourismusverband Sächsische Schweiz halten eine Holzscheibe mit dem Logo des am 25. Juni 2021 an die Sächsische Schweiz verliehenen Zertifikats "Nachhaltiges Reiseziel". Die Sächsische Schweiz ist die erste Region in Sachsen, welche die Auszeichnung erhält. Im Hintergrund: Sven-Erik Hitzer (l.), TVSSW-Vorstandsmitglied und Inhaber des Bio- und Nationalparkrefugiums Schmilka sowie Landrat Michael Geisler, Vorsitzender des Tourismusverbandes Sächsische Schweiz. Foto: Marko Förster

Pirna, 25. Juni 2021 (tvssw) – Die Sächsische Schweiz zeigt, dass sie es ernst meint mit der Transformation zum nachhaltigen Reiseziel. Nach eingehender Prüfung hat am Freitag die gemeinnützige Gesellschaft Tourcert aus Stuttgart dem Tourismusverband Sächsische Schweiz (TVSSW) im Bio- und Nationalparkrefugium Schmilka unter Beisein von Barbara Klepsch, Staatsministerin für den Bereich Kultur und Tourismus beim Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus, das Zertifikat „Nachhaltiges Reiseziel“ verliehen. Es ist die erste Region in Sachsen, welche die Anerkennung erhält, die mit der Verpflichtung zur weiteren Entwicklung verbunden ist. Weitere sächsische Regionen könnten bald folgen.

Sächsische Schweiz: Pionierregion für Nachhaltigkeit im Tourismus

Barrierefreiheit, Nationalparkpartnerprogramm, Fahrtziel Natur, kostenlose ÖPNV-Nutzung für Übernachtungsgäste: Mit vielfältigen Initiativen zählt die Sächsische Schweiz zu den Vorreitern für sanften, verantwortungsvollen Tourismus in Deutschland. Schon seit 2015 ist Nachhaltigkeit im touristischen Leitbild der Nationalparkregion verankert. Es gibt eine verbindliche Nachhaltigkeitsstrategie, einen regionalen Nachhaltigkeitsrat und sogar eine Nachhaltigkeitsmanagerin für die Region. Mit der Zertifizierung geht das Reiseziel nun den nächsten Schritt.

„Mit der Zertifizierung setzen wir ein Zeichen“, erklärt der TVSSW-Vorsitzende Landrat Michael Geisler. „Wir zeigen, dass wir bereit sind, beim Thema Nachhaltigkeit im Tourismus in Sachsen mit konkreten Schritten voranzugehen.“ Der Verband möchte durch die Zertifizierung weitere Tourismusbetriebe überzeugen, sich der Nachhaltigkeitsinitiative anzuschließen.

Impuls für den Freistaat

Für Staatsministerin Barbara Klepsch ist die Zertifizierung auch ein Impuls für die Tourismusentwicklung im Freistaat: „Ich gratuliere dem Tourismusverband Sächsische Schweiz herzlich zu diesem Zertifikat. Die heutige Auszeichnung ist ein wichtiger Mosaikstein für die Entwicklung von Nachhaltigkeit im Tourismus. Ich habe die Hoffnung, dass in der Region viele Unternehmen das Angebot annehmen und sich anschließen und auch weitere sächsische Tourismusregionen von den Erfahrungen aus der Sächsischen Schweiz lernen.“

Weitere sächsische Destinationen – unter anderem Erzgebirge, Vogtland und Dresden Elbland – haben bereits Interesse am Zertifizierungsprozess in der Sächsischen Schweiz bekundet. „Wir freuen uns über jede Stadt und jede Region, die sich mit uns auf den Weg macht“, so Geisler. „Gern stellen wir alle Leitfäden und sonstigen Hilfsmittel, die wir für den Prozess entwickelt haben, zur Verfügung.“

„Nachhaltiger Tourismus bedeutet für uns: Balance halten zwischen den Ansprüchen von Natur, Mensch und Wirtschaft“, sagt der Verbandsvorsitzende. Wachstum sei nicht das alleinige Ziel, sondern ebenso das Wohlergehen der einheimischen Bevölkerung sowie der Schutz der Natur. Der 2017 gegründete Nachhaltigkeitsrat, in dem Tourismusverband, Landkreis, Nationalpark, Mobilitätsmanagement, Klimaschutzbeauftragte und Unternehmensvertreter vertreten sind, bildet diesen Anspruch ab.

Gästekarte mobil: kostenlose ÖPNV-Nutzung für Übernachtungsgäste

Zentraler Aspekt der Nachhaltigkeitsstrategie des TVSSW ist die Mobilität. Sowohl bei der Anreise als auch bei der Mobilität der Gäste in der Region soll der Anteil der mit dem eigenen Auto zurückgelegten Kilometer sinken. Ein Meilenstein war die Einführung der Gästekarte mobil im April 2020, die es Übernachtungsgästen in der Region ermöglicht, den ÖPNV kostenfrei zu nutzen. Möglich wurde diese vor allem durch die Unterstützung des Verkehrsverbundes Oberelbe (VVO) und des Regionalverkehrs Sächsische Schweiz – Osterzgebirge (RVSOE), die sich an diesem Mobilitätsangebot ebenso finanziell beteiligen.

Immer mehr Kommunen schließen sich an. Nach Pirna, Königstein und Sebnitz kommen ab 2022 auch Bad Schandau, Reinhardtsdorf-Schöna und Rathmannsdorf dazu. Damit kommt ab dem kommenden Jahr bereits jeder zweite Übernachtungsgast in der Sächsischen Schweiz in den Genuss der kostenfreien Nutzung von Bus, Bahn und Fähre. Die Gespräche mit weiteren Kommunen laufen.

Entscheidend für den weiteren Erfolg der Nachhaltigkeitsinitiative ist die Bereitschaft der Leistungsträger, sie als Partner mitzutragen. Mittelfristiges Ziel der Nachhaltigkeitsinitiative des Tourismusverbandes ist es, weitere Branchen und auch die Einwohner stärker einzubeziehen. So soll der momentan noch rein touristisch ausgerichtete Nachhaltigkeitsrat perspektivisch für weitere Akteure geöffnet werden.

„Nachhaltigkeit ist eine interdisziplinäre Querschnittsaufgabe, die uns und ganz Sachsen langfristig beschäftigen wird. Wir haben heute ein Etappenziel erreicht. Viele weitere liegen vor uns“, so Geisler abschließend. ■

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Über den Tourismusverband Sächsische Schweiz e. V.:
Der Tourismusverband Sächsische Schweiz ist ein seit 1991 eingetragener Verein mit Sitz in Pirna/Sachsen. Kernaufgaben sind die Vertretung touristischer Interessen im ehemaligen Landkreis Sächsische Schweiz sowie die überregionale und internationale Vermarktung der Destination Sächsische Schweiz. Aktuell zählt die Organisation etwa 400 Mitglieder und kooperiert mit mehr als 600 Unternehmen, Institutionen, Verbänden und Privatpersonen.

Über die Tourismusregion Elbsandsteingebirge/Sächsisch-Böhmische Schweiz:
Das Elbsandsteingebirge – bestehend aus Sächsischer und Böhmischer Schweiz – ist eine der spektakulärsten Landschaften Europas. Die grenzüberschreitende Region befindet sich im äußersten Südosten Deutschlands sowie dem Norden Tschechiens und ist nur wenige Kilometer von der sächsischen Landeshauptstadt Dresden entfernt. Die Landschaft fasziniert durch ihren Formenreichtum – mit Tafelbergen, Hochflächen, Felsenriffen, Felsnadeln, Schluchten, Wäldern sowie dem Elbtal. Ein Großteil der insgesamt etwa 710 Quadratkilometer großen Region mit seiner reichen Flora und Fauna ist beiderseits der Grenze als Nationalpark geschützt.

Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes.