Saale-Unstrut: Mit Heinrich Schütz durch Weißenfels

In Weißenfels liegt Musik in der Luft: Heinrich-Schütz-Haus, Heinrich Schütz Musikfest und architektonische Schätze des Frühbarock ergeben hier im Herbst einen faszinierenden Gesamtklang.

Eine Besucherin betrachtet einen Film in der Ausstellung des Heinrich-Schütz-Hauses in Weißenfels. Foto: Christo Libuda, Heinrich-Schütz-Haus Weißenfels

Naumburg/Dresden, 05. September 2016 (tpr) – Heinrich Schütz (1585-1672) war der erste deutsche Komponist von internationalem Rang. Und nirgends auf der Welt kommt man dem Meister frühbarocker Musik näher als in Weißenfels, Saale-Unstrut. Sein hier befindliches Wohnhaus mit Museum zählt die Bundesregierung zu den Kulturellen Gedächtnisorten von besonderer nationaler Bedeutung. Weißenfels ist auch einer der drei Hauptveranstaltungsorte des Heinrich Schütz Musikfests 2016, das alljährlich im Oktober stattfindet.

Heinrich Schütz: Vater der deutschen Musik
Heinrich Schütz verbrachte in Weißenfels Kindheit und Lebensabend. Dazwischen lag ein Leben voller Musik und Schicksalsschläge in einem vom Dreißigjährigen Krieg schwer gezeichneten Europa. „Saeculi sui musicus excellentissimus“ (dt. „seines Jahrhunderts hervorragendster Musiker“) stand an seinem Grab.

Trotz seiner Verdienste und der großen Wertschätzung durch seine Zeitgenossen geriet der „Vater der deutschen Musik“ nach seinem Tod in Vergessenheit. Erst im 19. Jahrhundert wurde sein künstlerisches Erbe wiederentdeckt. Heute werden Schütz‘ berührende Kompositionen weltweit als Meisterwerke geistlicher Vokalmusik geschätzt.

Heinrich-Schütz-Haus: „… mein Lied in meinem Hause“
Schütz‘ Alterssitz, ein elegantes Renaissancehaus in der Nikolaistraße 13, Baujahr 1552, ist das einzige im Original erhaltene Wohnhaus des Komponisten. In seiner Komponierstube unter dem Dach schuf der Dresdner Hofkapellmeister sein großes Spätwerk, das er mit dem „Schwanengesang“ 1671 beschloss.

Das Haus wurde bis 2012 aufwendig saniert und zeigt seitdem unter dem Titel „… mein Lied in meinem Hause“ eine Dauerausstellung zu Leben und Wirken des Komponisten. Für die gelungene Interaktion von Architektur und Design wurde das Museum mit dem internationalen „Iconic Award“ ausgezeichnet. Höhepunkt ist die wiederhergestellte Komponierstube, in der zwei im Haus aufgefundene, fragmentarische Notenmanuskripte Schütz‘ gezeigt werden.

Zum Jahresprogramm gehören regelmäßige Konzerte, Vorträge, Lesungen und Gespräche. In der hauseigenen Musikwerkstatt können Kinder und Jugendliche vielfältige museumspädagogische Programme erleben.

Heinrich Schütz Musikfest: 7. bis 16. Oktober 2016
Ein jährlicher Höhepunkt für Schütz-Freunde ist das Heinrich Schütz Musikfest. Es findet in diesem Jahr unter dem Motto „vom Besehn der frembden Länder“ vom 7. bis 16. Oktober statt. International renommierte Künstler und hochkarätige Ensembles laden dabei zu musikalischen Entdeckungsreisen ein. Der Veranstaltungsreigen in Weißenfels beginnt traditionell mit dem Wandelkonzert, bei dem „Heinrich Schütz“ persönlich durch die historische Altstadt führt, begleitet von verschiedenen Weißenfelser Ensembles.

Residenzkünstlerin ist in diesem Jahr Christina Pluhar mit ihrem Ensemble L‘Arpeggiata. Die Österreicherin, die derzeit in Frankreich lebt, begeistert mit Laute und Harfe weltweit ein Millionenpublikum.

Neben Weißenfels beteiligen sich erneut Schütz‘ Geburtsort Bad Köstritz, wo sich ein weiteres Heinrich-Schütz-Museum befindet, sowie die Städte Dresden, Gera und Zeitz. Insgesamt finden an den neun Festtagen 32 Konzerte und Veranstaltungen statt.

Weißenfels: bedeutendes Zentrum barocker Hofkultur
Auch jenseits des Festivals ist Weißenfels ganzjährig eine Reise wert. Nach dem Tod des sächsischen Kurfürsten Johann Georg I. im Jahr 1656 wurde die inmitten der idyllischen Saale-Landschaft gelegene Stadt Residenz der kursächsischen Nebenlinie Sachsen-Weißenfels. Damit begann die Blütezeit der Stadt.

Das damals errichtete Schloss Neu-Augustusburg entwickelte sich zu einem Zentrum der Barockmusik und des Theaters. Berühmte Komponisten wie Johann Sebastian Bach, Georg Friedrich Händel und Georg Philipp Telemann waren mit dem Weißenfelser Hof eng verbunden. Ein besonderes Juwel frühbarocker Baukunst ist die im Originalzustand erhalten gebliebene Schlosskirche.

Reiseinformationen
Wichtigstes Tourismusportal für die Region Saale-Unstrut ist www.saale-unstrut-tourismus.de. Hier informiert der ansässige Tourismusverein über die zahlreichen Sehenswürdigkeiten der gewachsenen Kulturlandschaft und bietet Buchungsmöglichkeiten für Unterkünfte. ?

INFOBOX

Heinrich-Schütz-Haus
Nikolaistraße 13
06667 Weißenfels
Dienstag bis Sonntag und Feiertage, 10–17 Uhr
www.schuetzhaus-weissenfels.de
www.weissenfels.de


Heinrich Schütz Musikfest 2016: „vom Besehn der frembden Länder“
7.–16. Oktober 2016


Programmpunkte in Weißenfels:
•    8.10., 10 Uhr: Wandelkonzert, Treffpunkt am Kloster St. Claren
•    8.10., 15:30 Uhr: Sonderführung durch das Heinrich-Schütz-Haus Weißenfels unter dem Motto „Mein Lied in meinem Hause“
•    8.10., 20 Uhr: Festkonzert „Teatro d’Amore“ mit Christina Pluhar und Ensemble L’Arpeggiata, St. Marienkirche
•    9.10., 17 Uhr: Konzert „Via Regia“ des Ensembles Noëma, Schlosskirche St. Trinitatis
•    11.10., 12 Uhr: Orgelmusik zur Marktzeit, St. Marienkirche
•    12.10., 19 Uhr: Gespräch zum Thema „Vergangenheit als Gegenwart“ – Weltsicht und Weltempfinden in der Heinrich-Schütz-Biografie von Martin Gregor-Dellin, Heinrich-Schütz-Haus
•    15.10., 10 Uhr: Das tapfere Schneiderlein – Puppentheater mit Musik, präsentiert durch das Ensemble Musitabor, Fürstenhaus Weißenfels
•    15.10., 20 Uhr: Konzert „A Journey to Splendor“ mit dem Ensemble Michel Godard, Schlosskirche St. Trinitatis
•    16.10., 10:15 Uhr: Festgottesdienst in der St. Marienkirche

www.schuetz-musikfest.de

Pressebildarchiv zur Meldung:
http://www.press-area.com/saale-unstrut/bildarchiv/heinrich-schuetz.html

Herausgeber:        
Saale-Unstrut-Tourismus e.V.
Lindenring 34
06618 Naumburg
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www.saale-unstrut-tourismus.de

Pressekontakt:    
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Ostra-Allee 35
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E-Mail: presse(at)thielpr.com

Über Saale-Unstrut:
Saale-Unstrut ist eine wertvolle, hochmittelalterlich geprägte Wein- und Kulturlandschaft im Herzen Deutschlands. Ein weltweit einmaliges architektonisches Erbe aus 1000 Jahren europäischer Geschichte bildet mit malerischen Flusslandschaften, alten Weinbergen, Steilterrassen, Natursteinmauern und Weinberghäuschen ein facettenreiches Nahreiseziel, das anspruchsvolle Wein- und Kulturinteressierte ebenso anzieht wie aktive Naturgenießer.