Elf neue Entdecker-Touren: Industriekultur und Regionalgeschichte im Lausitzer Seenland erkunden

Die Entdecker-Tour Nr. 1 führt unter anderem zu einem Weinberg am Großräschener See. Foto: Tourismusverband Lausitzer Seenland e.V., Nada Quenzel

Senftenberg, 30. März 2017 (tpr) – Die ENERGIE-Route der Lausitzer Industriekultur feiert in diesem Jahr ihren zehnten Geburtstag. Seit 2007 tauchen Besucher an teils noch aktiven Originalschauplätzen in die Geschichte der Bergbau- und Energieindustrie der Region zwischen Cottbus und Bautzen ein. Zum Jubiläum präsentiert der Tourismusverband Lausitzer Seenland elf neue Entdecker-Touren. Es sind Reisetipps für Tagesausflüge in die Region.

150 Jahre lang prägten der Bergbau und die Kohleproduktion das berufliche und gesellschaftliche Leben der Lausitz. In der Landschaft haben sie deutliche Spuren hinterlassen. Bergleute holten über zwei Milliarden Tonnen Braunkohle aus bis zu 60 Metern Tiefe. Seit den 1970er Jahren erlebt die Region einen Strukturwandel. Aus stillgelegten Tagebaugruben, die geflutet wurden und noch werden, entsteht die größte von Menschenhand geschaffene Wasserlandschaft Europas: das Lausitzer Seenland.

Die ENERGIE-Route verbindet die Industriegeschichte mit dem Lausitzer Seenland. „Diesen Landschaftswandel kann man nur verstehen und sinnlich erfassen, wenn man die Stationen der ENERGIE-Route besichtigt hat“, sagt Projektkoordinatorin Antje Boshold. „Die Industriekultur ist das kulturelle Rückgrat des neuen Lausitzer Seenlandes.“ An elf Stationen erleben Besucher, wie Kohle in Energie verwandelt wird und wie Bergleute lebten und arbeiteten. Sie entdecken Orte, die bis vor einiger Zeit für die Öffentlichkeit nicht zugänglich waren oder noch sind, wie den noch aktiven Tagebau Welzow-Süd.

Entdecker-Touren für elf abwechslungsreiche Tagesausflüge

Zum zehnten Geburtstag hat der Tourismusverband Lausitzer Seenland für jede Station eine Entdecker-Tour entwickelt. „Für Neugierige, die auf eigene Faust auf Entdeckung gehen wollten, war es bislang mühsam, alle Informationen für einen gelungenen Tagesausflug rund um die Stationen der ENERGIE-Route selbst zusammen zu suchen“, erklärt Antje Boshold. „Deshalb haben wir elf Taschenführer mit Tourenvorschlägen zu großen und kleinen Sehenswürdigkeiten ausgearbeitet.“ Sie sind als PDF-Download auf der Webseite der ENERGIE-Route abrufbar.

Die Taschenführer beschreiben die Wegstrecke der Entdecker-Touren detailliert, geben Einblicke in spannende Regionalgeschichte und erklären sehenswerte Stopps und Aussichtspunkte. Geografische Karten verschaffen einen Überblick über jede der elf Touren. Wichtige Informationen wie Gesamtlänge, Schwierigkeitsgrad, Dauer, Anreise und Tipps für Restaurants und Unterkünfte ergänzen die Entdecker-Tour.

Entdecker-Tour Nr. 1: Rund um das Besucherzentrum IBA-Terrassen

Die Entdecker-Tour Nr. 1 führt rund um die IBA-Terrassen mit dem Besucherzentrum Lausitzer Seenland. Wo bis 1999 ein riesiges Tagebauloch klaffte, entsteht heute der Großräschener See mit Hafen und Seebrücke. Die Tour startet an der Allee der Steine und geht weiter zu einem Weinberg, einem noch trockenen Hafenbecken über eine historische Mühle zu einem Fälschermuseum mit täuschend echten Meisterwerken wie der Mona Lisa.

Das Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg sowie die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen haben die Entdecker-Touren finanziell gefördert.

Die ENERGIE-Route wird international als eine von 19 Regionalen Routen der Europäischen Route der Industriekultur (ERIH) beworben. Weitere Informationen zur ENERGIE-Route der Lausitzer Industriekultur sowie die Entdecker-Touren können unter www.energie-route-lausitz.de abgerufen werden. ■

Presseanfragen:
Tourismusverband Lausitzer Seenland e.V.
ENERGIE-Route der Lausitzer Industriekultur
Antje Boshold (Projektkoordinatorin)
Steindamm 22
01968 Senftenberg
Telefon +49 (0)3573 7253000
Fax +49 (0)3573 7253009
E-Mail: info(at)energie-route-lausitz.de
Internet: www.energie-route-lausitz.de


Über die ENERGIE-Route der Lausitzer Industriekultur:

Die ENERGIE-Route verbindet traditionsreiche und teils aktive Originalschauplätze der Energiegewinnung zu einem kulturellen Erlebnisangebot. Die verschiedenen Stationen erzählen den prägenden Teil der Lausitzer Kulturgeschichte der letzten 150 Jahre: die Geschichte der Bergbau-und Energieindustrie.

Die Stationen der ENERGIE-Route sind nach touristischen Servicekriterien klassifiziert und nach Highlight, Sehenswert und Geheimtipp unterteilt. Highlights sind Sehenswürdigkeiten mit vollem Komfort. Sehenswerte Stationen bieten etwas weniger Service beziehungsweise sind keine primär touristischen Orte. Geheimtipps sprechen eine eigene Zielgruppe an, die besondere Kleinode entdecken will und dafür auch bereit ist, auf bestimmte Annehmlichkeiten zu verzichten.

Die elf Stationen: Highlights sind IBA-Terrassen, Besucherbergwerk F60, Energiefabrik Knappenrode, Kunstmuseum Dieselkraftwerk Cottbus. Sehenswert sind Brikettfabrik LOUISE, Erlebnis-Kraftwerk Plessa, Kraftwerk Schwarze Pumpe, Tagebau Welzow-Süd / excursio-Besucherzentrum. Geheimtipps sind Biotürme Lauchhammer, Gartenstadt Marga, Elektroporzellanmuseum Margarethenhütte.

International wird die Route als eine von 19 Regionalen Routen der Europäischen Route der Industriekultur (ERIH) beworben. Die ENERGIE-Route wurde im Jahr 2007 als ein Projekt der Internationalen Bauausstellung (IBA) IBA SEE 2000-2010 eröffnet. Seit dem Jahr 2015 ist sie beim Tourismusverband Lausitzer Seenland e.V. eingebunden.