Durchatmen in Saale-Unstrut

Die Entdeckung der Heilkraft des Salzes ließ zwischen Weimar und Leipzig zwei beschauliche Erholungsorte entstehen. Liszt, Fontane und Munch ließen es sich hier gut gehen. Hochkultur und Tiefenentspannung liegen in der Region dicht beieinander.

Zerstäuberhalle in Bad Sulza. Foto: Transmedial

Durchatmen in der Zerstäuberhalle in Bad Sulza. Foto: Transmedial

Naumburg, 18. Dezember 2018 (tpr) – Nässe, Frost, wenig Bewegung, kaum Sonnenlicht, trockene Heizungsluft: Der Winter ist ein Härtetest für den Körper. Wer gesund durch diese Zeit kommen will, sollte sich ab und zu eine Verschnaufpause gönnen. Zum heilsamen Durchatmen im wortwörtlichen Sinne laden unweit vom Weltkulturerbe Naumburger Dom die beiden Kurorte Bad Sulza und Bad Kösen in Saale-Unstrut.

Bad Sulza: Schon Goethe schätzte die Heilkraft der Sole

Jahrhundertelang haben Salz und Wasser die Geschichte der Kur- und Weinstadt Bad Sulza in Thüringen geprägt. Schon im Mittelalter sieden die Einheimischen das natürlich vorkommende Salzwasser – die Sole – zu Speisesalz, später entdecken sie die gesundheitsfördernde Wirkung von Solebädern. Als Johann Wolfgang von Goethe die Stadt 1828 besucht, ist er von der Heilkraft der Sulzaer Sole überzeugt und empfiehlt die Gründung einer Kuranstalt. 19 Jahre später öffnet tatsächlich das erste Solbad seine Türen. Der Bade- und Kurbetrieb beginnt.

Der polnische Arzt Feliks Boczkowski entdeckt zu dieser Zeit, dass nicht nur das Baden in Salzwasser, sondern auch das Einatmen salzhaltiger Luft gut tut. An Saale und Unstrut, fern vom Meer, findet sich diese salzhaltige Luft entlang der riesigen Gradierwerke, welche die Einheimischen für die Salzgewinnung errichtet hatten. Hier rinnt Sole über Schwarzdornbündel und verdunstet dabei teilweise. Durch diese alte Technik wird ihre Salzkonzentration stark erhöht und der Brennstoffeinsatz beim nachfolgenden Salzsieden verringert.

Von den einst drei monumentalen historischen Gradierwerken in Bad Sulza ist nur noch eines erhalten: das 140 Meter lange Gradierwerk „Louise“, Baujahr 1754. Die Holzkonstruktion ist über 140 Meter lang. Für den Kurbetrieb wurde es 1906 umgebaut, ein Wandelgang angelegt und Sitzplätze geschaffen. Seitdem spazieren Besucher in weiße Umhänge gehüllt entlang der Reisigwände und atmen dabei tief durch. Neuerdings können Gäste auch im Winter jeden Mittwoch und Sonntag durch das Gradierwerk wandeln oder in der Inhalations- und Zerstäuberhalle verweilen. Durch die aktive Zerstäubung ist der Solenebel in der Halle so intensiv, dass man die Hand vor den Augen kaum sehen kann. Gerade in der Erkältungszeit gilt diese intensive Salztherapie als natürliche Prophylaxe, da sie von trockener Heizungsluft geschwächten Schleimhäuten Widerstandskraft verleiht.

Baden in Licht und Klang

Ein Flagschiff unter den Wellnesseinrichtungen in der Kurstadt ist die „Toskana Therme“, eine weitläufige Bade- und Saunalandschaft mit mediterranem Flair. Für die New York Times zählt sie zu den 100 besten Bädern der Welt. Markenzeichen ist das „Liquid Sound“-Konzept, ein Wellnesserlebnis aus Sole, Klang und Licht. Die Badenden schweben scheinbar schwerelos im warmen Solewasser. Unterwasserlautsprechern entströmt eine zarte Mischung aus Ambient- und Chill-out-Sounds. Musik ist hier nur eine Nuance unter vielen im Gesamtkunstwerk. In den Mittelpunkt tritt sie nur bei Vollmondkonzerten oder dem „Liquid Sound Club“, wenn DJs und Musiker in der Wasserlandschaft auftreten.

In der indianischen Schwitzhütte begleiten Trommeln und Gesang das Saunaritual, im 45 Grad Celsius warmen Lektarium liegen Zeitungen und Bücher zum Schmökern bereit. Und wer im Hotel an der Therme übernachtet, kann über einen Gang direkt im Bademantel vom Zimmer in den Wellness-Tempel gehen. Das Dreisterne-Superior-Haus bietet spezielle Winterarrangements.

Bad Kösen: Prominenz im Badebuch

Der zweite bedeutende Kurort in Saale-Unstrut befindet sich nur zwölf Kilometer nordöstlich von Bad Sulza: Bad Kösen. Auch hier beginnt der Kurbetrieb rund ums Salz bereits Mitte des 19. Jahrhunderts. Das imposante, historische Gradierwerk prägt das Ortsbild. Seit 1859 ist Kösen offiziell „Solbad“. In das Badebuch der Zeit tragen sich bekannte Namen ein: Franz Liszt, Adolph von Menzel, Theodor Fontane. Anfang des 20. Jahrhunderts erholte sich der norwegische Maler Edvard Munch im Kurort. Er ließ sich in einer Klinik behandeln, mietete einen Raum, den er wohl als Atelier nutzte, malte Kurpark und Promenade.

Das moderne Kurmittelzentrum „kösalina“ gehört nicht nur zu den Top-Adressen für die Behandlung und Prävention von Atemwegserkrankungen und Erkrankungen des Bewegungsapparates in Deutschland. Es ist auch eine beliebte Wellness-Adresse für Gesunde. Die Heilkraft des Salzes steht im Mittelpunkt. Man begegnet ihr im Sole-Thermal-Bewegungsbecken, in der Salzgrotte und als Sole-Dampfbad auch in der Saunalandschaft. Vielfältige Massagen sowie Peelings oder ein Aroma-Wellness-Bad können zusätzlich gebucht werden.

Ab März 2019 lädt Bad Kösen zu den „Well Aktiv Tagen“ mit Übernachtungen in Pensionen oder Hotels, Fitness-Kursen, Entspannungstraining sowie der Nutzung der Wellnesslandschaft im Kurmittelzentrum und des Freizeitbades in Naumburg. Tipp: Die Programme werden teilweise von den Krankenkassen bezuschusst.

Ideen für weitere Winterauszeiten und passende Unterkünfte bietet Saale-Unstrut-Tourismus unter www.saale-unstrut-tourismus.de.■

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Herausgeber:        
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Über Saale-Unstrut:
Saale-Unstrut ist eine wertvolle, hochmittelalterlich geprägte Wein- und Kulturlandschaft im Herzen Deutschlands. Ein weltweit einmaliges architektonisches Erbe aus 1000 Jahren europäischer Geschichte bildet mit malerischen Flusslandschaften, alten Weinbergen, Steilterrassen, Natursteinmauern und Weinberghäuschen ein facettenreiches Nahreiseziel, das anspruchsvolle Wein- und Kulturinteressierte ebenso anzieht wie aktive Naturgenießer.