Bilder einer Landschaft: Unterwegs auf dem Malerweg Elbsandsteingebirge

Erst verliebten sich die Künstler in die malerisch verwitterte Felsenwelt der Sächsisch-Böhmischen Schweiz, dann die Wanderer. Das ist über 200 Jahre her. Und bis heute sind beide der wilden Schönheit treu geblieben. In kaum einer anderen deutschen Urlaubsregion liegen Kunst und Natur so dicht beieinander.

Blick auf den Falkenstein. Für Fotograf Martin Rak ist das Elbsandsteingebirge ein beliebtes Motiv. Foto: Martin Rak, Copyright: Tourismusverband Sächsische Schweiz

Pirna/Dresden, 15. Juni 2017 (tvssw) – Die Abendsonne bricht durch die Wolken und taucht den Sandsteinfelsen in rötliches Licht. Die Kronen der Laubbäume schimmern golden. Dahinter schlängelt sich ein Nebelmeer durch die Felslandschaft. Das Foto vom Elbsandsteingebirge, das Martin Rak auf Instagram gepostet hat, verfehlt seine Wirkung nicht. Dutzende Herzaugen, Sternchen und Daumen-hochs in der Kommentarspalte zeugen davon.

Die Sächsische Schweiz ist ein beliebtes Motiv. Etwa 50.000 Beiträge finden sich unter dem Hashtag #sächsischeschweiz auf Instagram. Bereits 17.000 Abonnenten verfolgen auf www.instagram.com/saechsischeschweiz/ die schönsten Fotos der Region. Tafelberge im Sonnenuntergang, grasgrüne moosbedeckte Steine, einsame Wanderer auf dem Felsen: Fotografen werden schnell fündig. Bereits 1853 fertigte der Fotograf und Wissenschaftler Herman Krone die ersten Fotografien dieser Landschaft an. Sein Standort: die Basteibrücke – bis heute eines der beliebtesten Ausflugsziele und Motive der Region.

Die Maler hatten das Elbsandsteingebirge zu dieser Zeit schon längst für sich entdeckt. Einer der ersten, der die formenreiche Erosionslandschaft auf Leinwand bannte, war Alexander Thiele. Der Hofmaler Kurfürst Augusts III. porträtierte bereits in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts die beiden berühmtesten Tafelberge der Region: den Königstein und den Lilienstein. Anfang des 19. Jahrhunderts schuf Caspar David Friedrich das bis heute bekannteste von der Region inspirierte Bild: „Wanderer über dem Nebelmeer“.

Die nahe Dresdner Kunstakademie, eine der bedeutendsten Malerschulen Europas, brachte die besten Künstler der Zeit in die Region. Romantiker wie Ludwig Richter oder Mediziner und Maler Carl Gustav Carus hielten spannungsvolle Eindrücke des Elbsandsteingebirges in ihren Kunstwerken fest.

112 Kilometer Wanderglück

Auf der Suche nach Motiven und Inspirationen nutzten Künstler und Wanderer oft bewährte Wege zu besonders malerischen Orten. Über die Zeit verschmolzen diese zum Malerweg, der ästhetisch reizvollsten Route durch die Region. Mit dem Bau der Eisenbahnstrecke im 19. Jahrhundert geriet diese in Vergessenheit. Erst 2006 eröffnete der Tourismusverband Sächsische Schweiz den neuen 112 Kilometer langen Malerweg Elbsandsteingebirge. Er orientiert sich weitgehend an der historischen Strecke und gehört zu den beliebtesten Wanderwegen Deutschlands. In acht Tagesetappen führt der Malerweg von Liebethal in Pirna über Bastei, Felsenbühne Rathen, Kirnitzschtal, Schrammsteine und Prebischtor nach Schmilka an der böhmischen Grenze und auf der anderen Seite der Elbe über fünf Tafelberge zurück nach Pirna.

Wie die Künstler der Romantik die Landschaft gesehen haben, zeigen die Informationsstelle „Schweizerhaus“ auf der Bastei sowie 14 Schautafeln entlang des Weges. Reproduktionen berühmter Gemälde, Zeichnungen und Kupferstiche sind am Ort der Entstehung zu sehen und ermöglichen den Vergleich mit der Landschaft, wie sie sich heute präsentiert. Beliebt sind auch die Gratis Sammel-Postkarten mit Motiven wie Johann Carl August Richters „Kuhstall“, einem großen Felsentor oder Adrian Ludwig Richters „Schmilkaer Mühle“, die in den Unterkünften und Gaststätten mit dem Zertifikat „Wanderfreundlich am Malerweg“  erhältlich sind. In Naundorf bei Wehlen zeigt das Museum „Robert-Sterl-Haus“ die Elbsandsteinbilder eines der bedeutendsten deutschen Impressionisten in seinem ehemaligen Wohnhaus und Atelier.

Muse für Maler und Fotografen

Nach wie vor sind entlang des Malerweges Künstler aktiv. Das sind vor allem Fotografen, die oft schon vor der Dämmerung ihre Stative aufbauen, um den Sonnenaufgang über dem faszinierenden Morgennebel festzuhalten. Aber auch klassische Pleinairmaler, die ganz analog und in traditioneller Weise mit Pinsel und Farbe mitten in der Natur arbeiten, sieht man noch. Über 1000 Bilder hat Maler Jochen Fiedler aus Cunnersdorf bei Hohnstein auf diese Weise vom Elbsandsteingebirge bereits geschaffen. Auch die Wehlener Malerin Anne Kern hat sich ganz dem Sandstein verschrieben. Hinzu kommen zahlreiche Laienkünstler, die in den Sommermonaten im Rahmen von Kursen oder individuell mit Stativ oder Skizzenblock die Region durchstreifen.

Ob mit Wanderstöcken oder Pinsel, Fernglas oder Fotoapparat: Der Malerweg Elbsandsteingebirge und zahlreiche weniger bekannte Wege in der Sächsischen und Böhmischen Schweiz bieten nicht nur sportlich-aktive, sondern immer auch ästhetische Erlebnisse. ■

Wandern auf dem Malerweg Elbsandsteingebirge

Der Malerweg ist 112 Kilometer lang und in acht leichte bis anspruchsvolle Tagesetappen unterteilt, die alle unabhängig voneinander und in beliebiger Richtung gegangen werden können. Es sind reichlich Rastmöglichkeiten und Unterkünfte vorhanden. Gastgeber mit dem Siegel „Wanderfreundlich am Malerweg“ sind auf Kurzaufenthalte eingestellt, bieten Malerwegswanderern Informationen und Kartenmaterial, einen Etappen-Stempel für den Wanderpass und die Sammel-Postkarte. Die Unterkünfte ermöglichen außerdem den Gepäcktransport und stellen Lunchpakete zusammen. Die Beschreibung der Etappen und Informationen zur Kunst am Malerweg erhalten Interessierte auf der Webseite des Tourismusverbandes zum Malerweg www.saechsische-schweiz.de/malerweg sowie in der Broschüre „Wanderromantik in der Nationalparkregion Sächsische Schweiz“ zum Bestellen und Download unter www.saechsische-schweiz.de/service-shop/prospekte

Weitere Pressebilder zum Thema Malerweg:

Kunst am Malerweg www.press-area.com  und Landschaftsfotos Malerweg www.press-area.com
 
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Über den Tourismusverband Sächsische Schweiz e. V.:
Der Tourismusverband Sächsische Schweiz ist ein seit 1991 eingetragener Verein mit Sitz in Pirna/Sachsen. Kernaufgaben sind die Vertretung touristischer Interessen im ehemaligen Landkreis Sächsische Schweiz sowie die überregionale und internationale Vermarktung der Destination Sächsische Schweiz. Aktuell zählt die Organisation etwa 400 Mitglieder und kooperiert mit mehr als 600 Unternehmen, Institutionen, Verbänden und Privatpersonen.

Über die Tourismusregion Elbsandsteingebirge/Sächsisch-Böhmische Schweiz:
Das Elbsandsteingebirge – bestehend aus Sächsischer und Böhmischer Schweiz – ist eine der spektakulärsten Naturlandschaften Europas. Die grenzüberschreitende Region befindet sich im äußersten Südosten Deutschlands sowie dem Norden Tschechiens und ist nur wenige Kilometer von der sächsischen Landeshauptstadt Dresden entfernt. Die Landschaft fasziniert durch ihren Formenreichtum – mit Tafelbergen, Hochflächen, Felsenriffen, Felsnadeln, Schluchten, Wäldern sowie dem Elbtal. Ein Großteil der insgesamt etwa 710 Quadratkilometer großen Region mit seiner reichen Flora und Fauna ist beiderseits der Grenze als Nationalpark geschützt. Im Süden schließt sich das stark vom Vulkanismus geprägte Böhmische Mittelgebirge mit markanten, kegelförmigen Bergen an. Gemeinsam mit der Nationalparkregion Sächsisch-Böhmische Schweiz ergibt sich so ein zusammenhängendes Landschaftsschutzgebiet von etwa 1800 Quadratkilometern.

Ein Projekt der Europäischen Union
Die Tourismusregionen Sächsische Schweiz, Böhmische Schweiz und Böhmisches Mittelgebirge arbeiten im Rahmen des grenzüberschreitenden Projektes „Tourismus mit Weitblick – Turistika s výhledem“ zusammen. Es wird mit Mitteln aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) der Europäischen Union gefördert.