Gesellschaftspolitische Rasenkunst: Vergängliches Werk von Ralf Witthaus auf Festung Königstein zu sehen

Ralf Witthaus auf der Festung Königstein, Foto: Marko Förster

Königstein, 4. Juli 2021 (tpr) – Der Landschaftskünstler Ralf Witthaus hat auf der Festung Königstein einen „Typografischen Garten“ gestaltet. Mit einer Motorsense fräste er dafür Worte in den Rasen. Doch nicht die Buchstaben hat er gemäht, sondern die von ihnen umschlossenen Leerräume. Es braucht Zeit, die Aussage zu entschlüsseln – eine Botschaft, die zum Nachdenken über Meinungsfreiheit einladen soll. Das vergängliche Kunstwerk ist so lange zu sehen, bis Gras darüber gewachsen ist, mindestens eine Woche.

„Mit der Aktion möchten wir einen Denkanstoß geben. Was bedeutet Meinungsfreiheit heute? Das ist ein wichtiges und aktuelles Thema. Meinungsfreiheit ist ja ein Merkmal der Demokratie, für das Menschen hierzulande Jahrhunderte lang gekämpft haben“, erklärt Angelika Taube, Geschäftsführerin der Festung Königstein gGmbH.

Die Aktion von Ralf Witthaus berührt dieses Thema – durch ihre Aussage und ihren Ort. Für das Projekt wurde die Festung Königstein ausgewählt, die eine Vergangenheit als Staatsgefängnis hat. Eines der Gefängnisgebäude befindet sich in Sichtnähe zum Kunstwerk. Einst wurden Menschen hier für unerwünschte Meinungsäußerungen inhaftiert – darunter Persönlichkeiten wie der Politiker August Bebel oder die Künstler Frank Wedekind und Thomas Theodor Heine.

Ralf Witthaus wurde als Kunststudent 1998 mit „Die Liegende von Werl“ bekannt. Zu seinen berühmtesten Rasenkunstwerken zählen die „Bundesrasenschau“ in Köln (2010), „Das Bohrloch nach Neuseeland“ (2012) und die „Zeichnung einer 600 Meter langen Perlenkette in den italienischen Alpen“ (2017). Seit 2019 ist er Dozent an der Universität Erfurt.

Das Kunstprojekt auf der Festung Königstein ist das letzte von fünf Landschaftskunstwerken, die der Kölner im Rahmen der „180 Ideen für Sachsen“, einem Outreach-Projekt der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD), gefördert von der Kulturstiftung des Bundes, im Freistaat umgesetzt hat. Weitere „Typografische Gärten“ realisierte er im vergangenen Jahr in Torgau, Zwickau, Löbnitz und Delitzsch.

Die Festung ist täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Die Besichtigung des Kunstwerkes ist im regulären Festungseintritt enthalten. Eintrittskarten sind an den Besucherkassen und über den Online-Ticketservice auf www.festung-koenigstein.de erhältlich. ■

Pressebildarchiv zur Meldung: Ralf Witthaus auf Festung Königstein:
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Über die Festung Königstein:
Die Festung Königstein ist eine der interessantesten Bergfestungen in Europa und gehört zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten in Sachsen. Eingebettet in die bizarre Felslandschaft des Elbsandsteingebirges thront weithin sichtbar die einst unbezwingbare Wehranlage 247 Meter über dem Elbtal. Das 9,5 Hektar große Felsplateau ist mit seinem einzigartigen Ensemble aus mehr als 50 imposanten Bauwerken verschiedener Epochen und seiner fast 800-jährigen, in verschiedenen Ausstellungen erzählten Geschichte ein Magnet für jährlich Hunderttausende Besucher aus der ganzen Welt.